Mittwoch, 21. August 2013



Guten morgen ihr alle im fernen Deutschland,
 
nachdem wir die ersten 2 Wochen hier am Projekt bestritten haben, stand uns nun ein wirkliches Highlight bevor. Sylvester nahm uns zur Hochzeit eines alten Arbeitskollegen und Freundes in die Nähe von Masaka mit. Am Donnerstag Nachmittag machten sich also Sylvester, Carl Gerold und wir, die beiden Freiwilligen, auf den Weg. Zu unserer Freude durften wir nahe der Straße durch den „Queen Elizabeth Nationalpark“ bereits einige tierische Attraktionen des Landes bestaunen, unter anderem eine Elefantenfamilie, Büffel, Zebras und einige Gazellen. 

Am Ziel unserer Reise angekommen wurden wir am Ort der Feier, dem Elternhaus der Braut empfangen. Die Begrüßung war trotz geschäftiger Vorbereitungen für das anstehende Fest wahnsinnig herzlich und man bekam sofort ein Gefühl der Dazugehörigkeit.
Mit ersten Eindrücken und Vorfreude im Gepäck ging es anschließend zu Guesthouse der „Mbuye Farm School“, wo wir übernachten sollten. Dort wurde uns dann die traditionelle ugandische Kleidung gebracht, die wir tragen durften. (Eigentlich eine schöne Sache, denn so fühlten wir uns nicht ganz so europäisch).

Am nächsten Morgen schlüpfte also Johanna in ihren Gomez, eine Art Wickelkleid aus buntem Stoff und CG und Jakob in einen Kanzu, welcher etwas an ein sehr langes Nachthemd erinnert und mit einem Jackett kombiniert wird.
In diesem Aufzug ging es also los zu einem Treffpunkt, an dem sich alle Gäste trafen um von dort aus, in einer Kolonne zur „Introduction“ zu fahren.
Die „Introduction“ ist die Feier, die einen Tag vor der eigentlichen Hochzeit stattfindet, bei der die Braut den Bräutigam in die neue Familie einführt und offiziell den Eltern vorstellt. Der Mann übergibt den Eltern seiner zukünftigen Frau Geschenke, um ihnen zu danken, dass sie ihre Tochter so gut aufgezogen haben. In unserem Fall handelte es sich um ein Rind, eine Ziege, einige Hühner, ein paar Kisten Bier und Soda,  einen Schrank und unzählige Geschenkkörbe gefüllt mit Obst und Gemüse. 

Als wir den Ort erreichten, wurden wir von vielen Anwesend (mal wieder) wärmstens empfangen und die Muzungus in afrikanischer Festkleidung waren auch gleich eine Attraktion. Das Programm sah nun eine Art Sketch vor, den wir natürlich leider nicht verstanden, aber das wurde durch ein wirklich sehr gutes Essen wieder ausgeglichen, das wir bald, auf dem Boden sitzend und mit den Händen essend, einnahmen. 

Am nächsten Tag sollte dann die eigentliche Hochzeit stattfinden, der wir aufgrund einiger unglücklicher Umstände aber leider nicht beiwohnen konnten. Wir hatten nämlich geplant, vor der Hochzeitsparty noch eine Ecotourismus-Farm zu besuchen, was auch wirklich interessant war. Allerdings hatten wir dann auf dem Weg von dort eine kleine Autopanne. Mitten in der Fahrt wurden wir auf einmal von unserem linken Hinterrad überholt. Und das, obwohl das Auto vor unserer Reise extra nochmal in der Werkstatt war. Dank einigen hilfsbereiten Leuten aus dem nächsten Dorf, die sich mit Steinen und Brettern als Wagenheber, sowie einer Handluftpumpe ans Werk machten, konnten wir die Fahrt nach einiger Zeit fortsetzen. Wir beschlossen, dass es nun zu spät ist, den weiteren Festlichkeiten beiwohnen zu können. Es ist etwas schade dieses Ereignis verpasst zu haben, aber wurde es dennoch ein sehr schöner, gemütlicher Abend mit einem Bier bzw. Soda und netten Gesprächen. 

Der Sonntag sollte dann unser letzter Tag sein, den wir gemeinsam mit Carl Gerold verbringen durften, denn sein Rückflug nahte und so ging unsere Reise weiter nach Entebbe, wo wir erneut sehr gut aßen und uns von CG verabschiedeten.
Den letzten Tag nutzten wir um einen Eindruck von Kampala zu bekommen. Unser Fazit: Laut, viel Verkehr, Hektik, aber es gibt alles was man braucht und was vielleicht sonst schwer zu bekommen ist. So haben wir am Projekt jetzt sogar ein Pissoir, dessen Sinn uns allerdings noch etwas schleierhaft ist. 

Der Rückweg verlief weitestgehend ohne Probleme und etwas übermüdet aber mit vielen neuen Eindrücken erreichten wir am Abend das Projekt.
Hier erwarten uns nun neue Aufgaben wie die Registrierung neuer Workshop-Gruppen, womit wir wohl in den nächsten Wochen beschäftigt sein werden. 

 Beste Grüße,
Johanna und Jakob

 
wir in traditioneller Kleidung

ugandischer Reifenwechsel
lecker Fingerfood :)





Donnerstag, 8. August 2013



Neue Muzungus auf dem Ziegenhügel!


Liebe Ziegenfreunde,

hier nun das erste Lebenszeichen von uns neuen Freiwilligen! Wir, das sind Jakob und Johanna, sind nun schon seit fünf Tagen am Projekt und gewöhnen uns langsam an Land, Kultur und Leute.
Unsere Reise war Dank Emirates erstklassig, wir haben den Komfort der Business Class sehr genossen. Ein Luxus, den wir wohl so schnell nicht wieder erleben werden.
Nach einem sehr freundlichen Empfang am Flughafen durch Sylvester kamen wir auf der Fahrt von Entebbe nach Kampala in den vollen Genuss des ugandischen (Links-)Verkehrs zur Rush Hour.
Sylvesters Fahrkünste in allen Ehren – die chaotische Fahrweise der Ugander mit unnachvollziehbarem Geblinke, beidseitigem Überholen und völlige Ignoranz gegenüber den Geschwindigkeitsbegrenzungen und Fahrbahnmarkierungen bereitete uns doch ein etwas mulmiges Gefühl.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir gegen drei Uhr nachts den Projekthügel. Völlig fertig und übermüdet fielen wir erschöpft in unsere Betten.
Am nächsten Morgen wurden wir vom Staff und Carl-Gerold, der auch gerade für drei Wochen am Projekt ist, herzlichst empfangen. Besonders freuten wir uns, George wiederzusehen, den wir ja schon beim Ziegenwochenende kennen lernen durften. 

Die ersten Tage am Projekt nutzten wir, um das Projekt, die Mitarbeiter und die Umgebung kennen zu lernen. Es ist spannend, das alles mit eigenen Augen zu sehen, was wir bisher nur aus Erzählungen und Fotos kannten. Wir sind besonders große Fans der lokalen Küche. Süßkartoffeln, Matooke, Tomaten, Reis und Pocho entwickeln sich gerade zu unseren neuen Lieblingsgerichten. Kann aber gut sein, dass uns das nach ein paar Monaten auf den Geist geht…

Zwecks mangelnden Bargelds wagten wir am Montag die Fahrt nach Kasese mit Sylvesters leicht ramponiertem Auto. Dieses gab nämlich schon nach zwei Meter Fahrt das erste Mal den Geist auf. Mit guten Wünschen von Carl-Gerold machten wir uns dann aber doch auf den Weg und kamen auch tatsächlich heil in Kasese an. Wir machten uns auf den Weg zur Bank, das Auto kam in die Werkstatt. Die folgenden Stunden verbrachten wir damit, die vielen (Super-)Märkte Kaseses zu erkunden, ein paar Einkäufe zu erledigen und einige Hotels abzuchecken. Als das Auto nach fünf Stunden immer noch nicht fahrtüchtig war, machten wir uns selbst auf den Weg zur Werkstatt. Dort angekommen teilte man uns mit, dass das Auto gleich fertig sei. „Gleich“ bedeutete jedoch in diesem Fall eine erneute Wartezeit von mehr als zwei Stunden. Wir wollten schon in Jubel ausbrechen, als die Räder endlich wieder montiert wurden, doch: Zu früh gefreut! Nach einer kurzen Testfahrt wurde ein neuer Fehler festgestellt, an ein Weiterfahren war nicht zu denken. Deshalb wurde ein bereits total überfülltes Matatu organisiert, das uns schließlich zurückbrachte. 

So genießen wir die Zeit hier in Uganda, arbeiten uns ganz langsam in die einzelnen Bereiche von „Give a Goat“ ein und auch von fehlendem Wasser und Strom lassen wir uns die gute Laune nicht verderben. 

In diesem Sinne:
Bukyaghe und bis bald,
Jakob und Johanna




Jakob schließt neue Freundschaften

Beim Frühstück

Warten auf das Auto