Muzunghus auf Reisen.
Eine Busfahrt die ist lustig eine Busfahrt die ist
schön......naja manchmal auch nicht. Zu viele humps (Geschwindigkeitskontrolle
in Uganda: erhöhte Aspahtbahnen/hügel auf der Straße bei denen man jedes Mal
abbremsen muss und schön drüber holpert), alle gefühlte 2 Meter, zu warm,
zugiger Fahrtwind, schmerzende Hinterteile, verbrauchte Luft, zu wenig Platz..
Aber dafür, ohne es jetzt ironisch klingen lassen zu wollen,
schöne Landschaften und Dörfer.
Ja mit Busfahren haben wir in den letzten zwei Wochen
Rundreise viel Zeit verbracht.
Und es war eine wirklich tolle Zeit.
Unser erstes Reiseziel war Kampala, wo wir einige aufregende
Tage in der großen und wuselnden Hauptstadt hatten. Ein Highlight war ein
ugandisches Shoppingcenter das schon fast an eines in Deutschland ran kommen
würde. Dort gab es richtigen Kaffee, Kuchen, Pizza, Burger und anderes Fastfood
worüber wir uns sehr gefreut haben. Auch ein riesiger Supermarkt der so
ziemlich alles hatte, was wir uns in den vergangen drei Monaten wünschten.
Allgemein beschäftigten wir uns in Kampala sehr viel mit Essen und dem Suchen
von leckeren Restaurants.. Nach drei Monaten Pocho und Bohnen kann das ungemein
beglückend sein!
Von Kampala ging es dann nach Entebbe, um die Fähre auf die
Ssese Islands über den großen und weiten Lake Victoria zu erwischen. Es war
eine schöne Ankunft mit Sonnenschein, der sich die nächsten Tage jedoch nicht
halten sollte. Wir fanden tolle Zimmer in einer Art Bungalow.. Und da es
Regenzeit war und keine Touristensaison, hatten wir das Gelände so ziemlich für
uns. Anfangs war es sehr angenehm, doch nach ein paar Tagen war es dann doch zu
ausgestorben. Dennoch verbrachten wir schöne Tage mit Wanderungen in umliegende
Dörfer oder den Regenwäldern. Ein paar Wildhunde, und ab und zu auch Affen,
wollten sich als unsere treuen Begleiter beweisen.
Von der Insel ging es dann weiter, über Masaka und Mbarara,
an den wunderschönen Lake Bunyonyi. Wir hatten schnell Unterschlupf in der
Stadt Kabale bei einem wirklich tollen Hostel gefunden. Dort waren noch mehr
Rundreisende in unserem Alter anzutreffen, was wirklich erfrischend
abwechslungsreich war. Neben Baden, Entspannen und Kabale erkunden unternahmen
wir eine Kanufahrt. Wir mieteten uns zwei Kanus mit einem weiteren Deutschen,
den wir im Hostel kennenlernten. Wir paddelten quer über den See zu den Buchara
Islands, legten mit unseren Kanus an und erkundeten die Insel inklusive
Gewässer. Anfangs war es auf den wackeligen ausgehölten Bäumen gar nicht mal
leicht, aber schnell hatten wir den Trick raus und es ging voran. Die
Einheimischen überholten uns zwar trotzdem noch mit Einmannkanus, was leicht
deprimierend war, aber wir konzentrierten uns mehr darauf nicht umzukippen. Was
uns glückte!
Es war einer der schönsten Momente auf der Reise; bei der
untergehenden Sonne über den See paddeln, den Seewind in den Haaren und leicht
schmerzenden Armen; die aber gleichzeitig bedeuteten, dass wir viel an dem Tag
geschafft hatten. Wirklich unersetzlich.
Von Kabale ging es dann ins Ausland.. Und zwar nach Ruanda!
Kigali war wirklich beeindruckend. Wir waren anfangs schon fast erschrocken,
wie sauber alles war. Richtige Mülleimer, die mit Schriftzügen 'Keep Kigali
clean!' bedruckt waren.. In Uganda wird eben alles in den Straßengraben etc.
geworfen und dann irgendwann verbrannt. Für euch, liebe Leser, bestimmt
unvorstellbar keinen wirklichen Mülleimer in Uganda anzutreffen. Das war es für
uns anfangs auch.
Kigali ist an sich sehr westlich. Das liegt zum einen an der
besseren wirtschaftlichen Situation und vielleicht auch an seiner traurigen
Vergangenheit.. Wir besuchten das Memorial Museum, in dem wir viel über den
Völkermord in Ruanda erfuhren. Man kann dafür wenig Worte finden und die
Beschreibung grausam wirkt viel zu schwach als Ausdruck dafür, was in diesem
Land vor ca. 20 Jahren vorfiel. Das Museum gab uns wirklich gute aber
gleichzeitig so schreckliche Einblicke.
Neben so niederschmetternden Erlebnissen hatten wir
natürlich auch tolle! ..Unter anderem, ja es geht wieder um Essen, die 'german
butchery' oder so schön gesagt 'La Galette'. Das ist ein Restaurant mit eigener
Schlachtung und Supermarkt mitten in Kigali. Dort gab es richtige Wurst,
Fleisch, Baguette, Croissants etc pp. Wir freuten uns wie an Weihnachten über
all die Leckereien.
Natürlich ging die Zeit viel zu schnell um und wir mussten
dann auch irgendwann wieder abreisen. Dennoch freuten wir uns wieder aufs
Projekt und Zuhause! .. Und auch der ganze Staff freute sich wieder auf uns.
So schnell ist die Zeit schon vergangen.. Denn es ist Zeit
goodbye zu Theresa zu sagen.
' Meine drei Monate auf dem Hügel sind nun um. Die Zeit ging
so schnell um und trotzdem fühle ich mich, als hätte ich hier schon sehr viel
länger gelebt. In diesen Monaten habe ich mich so zuhause gefühlt, wirklich
selten hatte ich Heimweh. Es waren so viele Erfahrungen und Erlebnisse die
meine Zukunft prägen werden.
Ich bin sehr beeindruckt von diesem Land und seiner Kultur.
So bunt, so freudig, so lebendig, so herzlich, so musikalisch und
rhythmisch........ Diese Menschen, die einen scheinbar unerschütterlichen
Glauben und Zusammenhalt haben. Es ist schwer Worte zu finden. Ich habe mein
Herz an Uganda verloren und bin wirklich traurig nun abreisen zu müssen.
Ich werde alles hier sehr vermissen; was ich hier alles mit
dem Staff und dem Projekt erlebt habe ist unersetzlich. Es war ein tolles Leben
hier. Hakuna Matata!
..... Naja. Und doch muss ich zugeben, dass ich mich riesig
auf deutsches Essen freue.'
In diesem Sinne sagen wir drei 'Adieu!' und zwei sagen 'bis
bald'.
Marie, Charlotte und Theresa.
Liebe Marie, endlich seh ich Dich mal auf den Fotos!
AntwortenLöschenWenn ich den Bericht von Euch lese, bekomme ich schreckliches Fernweh. Toll, was Ihr alles erleben dürft. Genießt die Zeit und seid alle Drei herzlich gegrüßt von Irene