Report 3
Wasibire,
eeeeeeeeee wasibire!
Muneyo ,
eeeeeeeeee Nguneyo!
Wasinga pluzebo....
Eeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeee.
So lautet unsere tägliche, auch mehrmals stattfindende,
Kommunikation mit Edison - unserem begeisterten 'beeman' am Projekt.
Es ist unglaublich wie sehr er sich jedes mal über unseren
noch begrenzten Lhukonzowortschatz freut.
Der Ausruf 'eeeeeeh' ist hier auch eine Antwort
(undefinierte Bedeutung), die wir einfach immer, meist unwissend über Bedeutung
der Frage, benutzen.
Unser Lieblingswort ist 'Waaaaangi!', was eigentlich eher
leicht asiatisch in der Aussprache klingt. Dessen Bedeutung ist ebenso
undefiniert und kann jeder Frage entgegnet werden. Im Allgemeinen ist die local
language sehr frei gelegt, was eine Übersetzung von Englisch-Lhukonzo äußerst
schwierig macht..... und selbst Charlotte aus der Ruhe bringt.--
Wir werden mittlerweile auf unseren wöchtenlichen Montags-
und Freitagsbesuchen auf dem Kisingamarket von Julius, Nexon und auch ab und zu
Jokers begleitet.
'Two Lhukonzo, three Muzhungus, go to Kisinga! Walk
shortcut! Today!' ist dann die Begrüßung von Julius am Morgen. Er sagt das in
einer Art und Weise, die uns immer herzlichst zum Lachen bringt. Man kann fast
sagen, dass wir alle schon Freunde geworden sind. Wir machen auf den
Wanderungen dann oft Ratespiele, die urkomsich sind. Man muss anmerken, dass
das Englisch der Farmjungs sehr spärlich ist. Wir zeigen dann auf Pflanzen und
Julius nennt deren Namen auf Englisch: casavaflower, banana, matoke, mango,
pineapple, tree, flower............ Ein Baum mit großen Blüten ist 'flower!';
hat der Baum aber kleinere Blüten heißt es 'tree-flower'.
Andersrum können wir die Bezeichnungen in Lhukonzo
eigentlich gar nicht aussprechen, geschweige denn merken, was dann wieder
genauso spaßig für unsere 'Lhukonzos' ist.
Zur Abwechslung konnten wir in den letzten Tagen auch mal
mit mehreren Leuten deutsch reden. Eeeeeeeeeeee.
Robert Wunderlich ist
mit zwei Freunden am Samstagabend ans Projekt gekommen. Wir verbrachten ein
paar tolle Tage zusammen; mit vielen Meetings, Aufgaben, Informationen und
Fortschritten am Projekt, Kochabenden 'Boys vs. Ladies', ugandische Sommer-,
manchmal auch Regennächte auf der Terasse, Spinnenvobien, Putzwahn, Ausflug
nach Kasese und auf den Markt in Kisniga, Wanderungen oder auch manchmal
Schlammwandern, Flusswaten und Karten kreieren, Verkünstelungen an Wänden
…........ und viel Spaß!
Die Tage werden nicht langweilig; noch immer haben wir
lustige Geschichten zu erzählen.
Es scheint hier für alle unfassbar und ein ungemeiner Schock
zu sein, dass Charlotte mit ihren 25 Jahren, (was hier schon sehr alt ist) noch
keinen Mann hat; und vorallem keine Kinder.
'You have to produce!' (Hier in Uganda nennt man es nicht
Kinder bekommen, sondern Kinder produzieren)
Jane, die Frau unseres Schulleiters George, pflichtete ihr
voller Mitleid bei, dass sie ihr einen Mann suchen wird. Sonst würde sie ja zu
alt werden und könne nicht mehr genug Kinder produzieren. Ihr Leben sie ja so
sinnlos!
Eine Heirat ist hier unglaublich teuer; die Männer kaufen
sich die Frauen bei deren Eltern mit ca. 12 Ziegen frei, ein paar
Ugandashlillings und anderen Geschenken. Auch die Zeremonie wird von ihnen
bezahlt. Sie müssen dafür sehr lange sparen. Je reicher der Mann, desto mehr
Frauen kann er haben.
Ericana, unser social worker, ist zur Zeit leider noch
single, da er nicht genug Geld für eine Frau hat. Als wir ihm erzählten, dass
man in Deutschland 'nichts' für eine Frau zahlen muss, war er ganz aus dem
Häuschen. Er hat es sich nun zur Aufgabe gemacht, eine deutsche Frau zu finden.
Die Ankunft der Reisegruppe am Projekt (mit hoffentlich vielen deutschen
Singlefrauen) kommenden Samstag hält er vor Vorfreude kaum mehr aus!
Im Allgemeinen ist die Reisegruppe das Thema No. 1 am
Projekt.. Alle stecken in den Vorbereitungen, ebenso wir drei!
Da wir jetzt alle noch Wäsche waschen müssen, ist es Zeit
goodbye zu sagen.
Auf bald!
Marie, Charlotte und Theresa
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