Dienstag, 22. Oktober 2013

Da wir uns nun schon so lange nicht mehr gemeldet haben kommt nun ein besonders langer Eintrag über eine besonders ereignisreiche Zeit.
Doch zuerst zur aktuellen Lage am Projekt. Wir freuen uns, die ehrenvolle Aufgabe übernommen zu haben, den staff members Grundkenntnisse über den Gebrauch von Computern zu vermitteln. Auf dem Lehrplan stehen Dinge, wie das Benutzen von Maus und Tastatur (ja, es mag seltsam klingen, aber für jemanden, der noch nie an einem Computer saß, ist das selbstverständlich absolutes Neuland), elementare Befehle und das MS Office Paket. Tatkräftig unterstützt werden wir dabei von George, der ausgebildeter Informatiklehrer ist und sich bereit erklärt hat, den theoretischen Teil zu übernehmen. Manchmal sind die Probleme, die entstehen für uns nicht vollkommen nachvollziehbar – eine Geduldprobe, die aber vor allem durch erste Fortschritte und Erfolge wirklich sehr viel Spaß macht.


Ziel ist es, dass zukünftig Registrierungsaufgaben, Protokolle etc. von jedem zuständigen Mitarbeiter erledigt werden kann. Um festzustellen ob alle einen gewissen Level erreicht haben hat George einen kleinen Test vorbereitet, der wohl diese Woche noch stattfinden soll.





Des Weiteren  durften wir vor etwa 2 Wochen einem Picknick am Lake Edward beiwohnen, welcher sich an der Grenze zum Kongo befindet. Alle Mitarbeiter von Give a Goat Africa fuhren zu einer schön gelegenen Anlage um dort zu essen, zu trinken und Volleyball zu spielen.
Nach einigen Matches entstand die Idee, man brauche ein Volleyballnetz am Projekt, ob das umgesetzt wird ist natürlich eine ganz andere Frage... Uns Freiwilligen würde es natürlich sehr freuen! :) Als es dann auf den Abend zuging wurde noch lange getanzt bis alle satt und glücklich nach Hause fuhren.







Nur einige Tage später, am 9. Oktober, war dann der ugandische Unabhängigkeitstag. Um diesen zu zelebrieren waren wir mit ein paar Freunden aus Kasese bei einem amerikanischen Freund eingeladen, der zusammen mit seinem Vater eine Safari Lodge im Queen Elizabeth Nationalpark aufbaut.  Nachmittags bekamen wir eine Exklusivsafari obendrauf, welche einen spannenden Einblick in die Flora und Fauna der afrikanischen Steppe gewährte. Löwen wollten sich allerdings an diesem Tag leider nicht zeigen. Einige von uns konnten jedoch einen Blick auf einen Leoparden erhaschen, welche noch seltener zu sehen sind. Anschließend ging es zur halbfertigen Safarilodge, die wunderschön an einem Kratersee liegt, an dem Wildtiere aller Art ihren Durst stillen. Dort erlebten wir den berühmten afrikanischen Sonnenuntergang in atemberaubender Kulisse. Eine bombastische Erfahrung!
Abends wurde dann gegrillt, amerikanisch- afrikanisches Barbecue, mit echten Burgern (!), Schwein, Ziege, Pommes und allerlei lokalen Beilagen – wirklich sehr lecker! Insgesamt ein sehr gelungener Tag, was nicht nur daran liegt, dass wir Amelie kennen gelernt haben, eine Deutsche, mit der sich Johanna sofort zum gemeinsamen Backen verabredet hat.
Zu guter Letzt waren wir dieses Wochenende das erste Mal in Fort Portal, etwa 2 Stunden vom Projekt entfernt. Nach dem „Chicken Friday“, einer neuentstandenen Tradition der Muzungus in Kasese (wir treffen uns jeden Freitag und 
essen Hühnchen), nahmen wir den

Bus am Samstagmorgen Richtung Norden. Fort Portal ist um einiges touristischer als Kasese, was unter anderem bedeutet, dass es sehr viel gutes internationales Essen wie zum Beispiel Pizza und richtigen Kaffee gibt. Das war für unsere an Posho und Matooke gewöhnte Mägen schon ein unvergesslicher Genuss!













Nachdem wir eine Unterkunft gefunden hatten, mieteten wir einen Wagen, mit dem es
dann in den Regenwald ging, wo Benon (einer unserer Freunde aus Kasese) eine Wanderroute für uns ausgesucht hatte. Mit einem Guide ging es dann zu einem Wasserfall, der beindruckender kaum hätte sein können.

Vor der Wanderung...
Nach einem mehr oder weniger beschwerlichen Abstieg nahmen dort also eine (sehr starke, kalte) Dusche, machten Fotos und machten uns dann auch schnell wieder auf den Heimweg, denn lauter Donner ließ nichts Gutes ahnen. Und tatsächlich ein paar Minuten später fing es an, aus allen Himmeln zu schütten, was den Rückweg auf dem schlammigen Trampelpfad den Berg hinauf nicht gerade leicht machte. Tatsächlich waren wir nach ein paar Minuten klitschnass und waren heilfroh als wir den Wagen erreichten.
...und danach
Der weitere Weg im Wagen war jedoch nicht weniger abenteuerlich, denn auch die beim Hinweg so staubige Lehmstraße hatte sich in ein einziges Schlammloch verwandelt. Für uns bedeutete das seitlich „durch die Gegend rutschen“, Aussteigen bei kritischen Passagen und 2-3mal schiebend das Auto aus besonders tiefen Schlammlöchern zu befreien.
Aber das war spaßiger, als es sich vielleicht anhört! 
Den Sonntag verbrachten wir dann noch gemütlich mit Einkaufen,  Sightseeing und (natürlich) die kulinarischen Köstlichkeiten Fort Portals genießend.
Das war’s erst mal wieder von uns, wir versuchen, uns so bald wie möglich wieder zu melden. Bis dahin eine schöne Zeit euch allen!

Beste Grüße von den Hobbyziegen Johanna & Jakob

Dienstag, 17. September 2013



Einen wunderschönen guten Abend ihr alle,

wir Freiwilligen wollen diesen ruhigen Abend nutzen um mal wieder ein Lebenszeichen von uns zu geben. Die letzte Zeit haben wir mit der Registrierung neuer Beneficiary- Gruppen verbracht und dies nun auch vollendet. Unsere 5 Gruppen stehen, die wir in nächster Zeit mit diversen Workshops über Ernährung, Hygiene, Familienplanung und etliche weitere Themen bearbeiten werden. 

Ericana (links) und unsere letzte Gruppe
Dazu fuhren wir in den letzten Wochen regelmäßig mit George und Ericana in der näheren Umgebung herum um neue Familien zu finden, die in das Projekt aufgenommen werden sollen. Zu Beginn waren wir mit den Boda Bodas unterwegs (was wirklich sehr viel Spaß machte!), später nutzten wir für die größeren Entfernungen dann vermehrt das Auto. 

Für uns war es sehr spannend, die Wohnsitze der potentiellen Beneficiaries zu besuchen und so etwas über die Lebensumstände der Menschen zu erfahren. Die meisten leben auf kleinen Höfen mit selbstgebauten Lehmhäusern, wo Haus- und Nutztiere wie Ziegen, Hühner und vereinzelt sogar Kaninchen frei herum laufen. Die Armut ist bei vielen der Familien hier in der Gegend sehr offensichtlich, was es uns sehr schwer machte, das Obst und Gemüse, was wir von einigen Leuten geschenkt bekamen, guten Gewissens anzunehmen. Aber George und Ericana erklärten uns, dass es zu ihrer Kultur gehört, seinen Gästen Geschenke zu machen, das ist eben die afrikanische Herzlichkeit.

Besonders für die Kinder sind wir auch immer eine Attraktion. Egal wo wir hinkommen, das erste Kind, das uns sieht, rennt mit lauten „Muzunghu“ und „how are you?“(wohl die Standartbegrüßung für alle Fremden)-Rufen zu allen umstehenden Häusern und lenkt somit die ganze Aufmerksamkeit der Nachbarskinder auf uns. Und tatsächlich dauert es dann meist nicht lange, bis wir von einer Horde Kinder umringt sind, die uns bestaunen und, sobald die erste Scheu überwunden ist, auch anfassen wollen. Einzig Georges Kinder freuen sich nicht wirklich, wenn wir sie besuchen. Marc, der jüngere Sohn rennt schreiend und weinend weg, sobald er nur ein bisschen weiße Haut zu sehen bekommt und auch der etwas ältere Christian hält sich lieber auf Distanz. Woher diese Abneigung kommt ist uns etwas schleierhaft, aber wir hoffen, dass wir mit dem Inhalt unseres nächsten Pakets punkten können (Haribo!!).


Aber nicht nur Arbeit kennt das Leben. Auf Empfehlung unseres gut sortierten Volunteerordners mit Reisevorschläge, Kurztrips und guten Restaurants in der Umgebung haben wir unsere festen Schuhe ausgepackt und sind zu einem nahegelegenen Wasserfall gelaufen um dort in Ruhe die Füße hoch zu legen, zu entspannen und zu lesen. So zumindest war der ursprüngliche Plan.
Nachdem wir uns an diesem sehr schönen, warmen Sonntag auf den Weg gemacht hatten merkten wir, dass uns ein kleiner Junge folgte. Zunächst dachten wir uns nichts dabei, denn das kann hier schon mal vorkommen, nach ca. 10 Minuten fragten wir ihn sicherheitshalber, ob er nicht umkehren wolle, dieser jedoch verstand uns natürlich nicht und folgte uns beharrlich weiter. Nach einer weiteren Zeit machten wir uns Sorgen, da es mittlerweile Mittag war und die Temperaturen immer weiter stiegen, zumal der arme Kerl für jeden unserer Schritte mindestens zwei gehen musste.
Im nächsten Dorf  verließ er uns schließlich doch wieder und wir kamen an unserem Ziel an. Einem kleinen Fluss, der sehr schön einen Berg herunterkommt.
Am Fuße dieses Berges also setzten wir uns auf eine, von der Sonne angenehm warme Steingruppe und waren gerade im Begriff mit dem Entspannen zu beginnen, als sich auf einmal eine Hand voll strahlender Kinder zu uns gesellte und aufmerksam unsere, aus Deutschland mitgebrachten, Zeitungen studiert. Na gut, dann halt kollektives Lesen haben wir gedacht, aber als es immer mehr Kinder wurden, war an Ruhe nicht mehr zu denken. Johanna packte ihren Fotoapparat aus und von da an war die Meute gar nicht mehr zu halten. Es wurde getanzt, getobt und geturnt um möglichst spektakuläre Bilder von sich sehen zu können.
Richtig herzerweichend wie sich die Kinder  stundenlang mit einer schier unendlichen Begeisterungsfähigkeit um die Muzunghuzeitschriften und den Fotoapparat widmen können. Circa 200 Fotos später war es dann aber genug.

Zum Abschied gab´s für jeden ein Bild aus der Neon (mehr hatten wir nicht anzubieten, die Kinder haben sich aber gefreut wie ein Schneekönig) und wir machten uns auf den Weg nach Hause, denn der erste afrikanische Sonnenbrand machte sich bemerkbar.

Ansonsten ist Johanna ganz entzückt von der Horde neuer Babyziegen, die hier auch noch Erwähnung finden sollte. In letzter Zeit wurden 8 kleine, weiße, sehr, sehr neugierige Ziegen geboren (oder „produced“, wie man hier so schön sagt), die einem um die Füße springen, sobald man die Tür zu ihrem Stallabteil öffnet. Hier soll ich noch einmal betonen, dass sie sehr sehr süß sind!...also wirklich sehr süß.



Dann bleibt uns nur noch euch einen schönen Winter zu wünschen,
Beste Grüße,
Johanna und Jakob





Mittwoch, 21. August 2013



Guten morgen ihr alle im fernen Deutschland,
 
nachdem wir die ersten 2 Wochen hier am Projekt bestritten haben, stand uns nun ein wirkliches Highlight bevor. Sylvester nahm uns zur Hochzeit eines alten Arbeitskollegen und Freundes in die Nähe von Masaka mit. Am Donnerstag Nachmittag machten sich also Sylvester, Carl Gerold und wir, die beiden Freiwilligen, auf den Weg. Zu unserer Freude durften wir nahe der Straße durch den „Queen Elizabeth Nationalpark“ bereits einige tierische Attraktionen des Landes bestaunen, unter anderem eine Elefantenfamilie, Büffel, Zebras und einige Gazellen. 

Am Ziel unserer Reise angekommen wurden wir am Ort der Feier, dem Elternhaus der Braut empfangen. Die Begrüßung war trotz geschäftiger Vorbereitungen für das anstehende Fest wahnsinnig herzlich und man bekam sofort ein Gefühl der Dazugehörigkeit.
Mit ersten Eindrücken und Vorfreude im Gepäck ging es anschließend zu Guesthouse der „Mbuye Farm School“, wo wir übernachten sollten. Dort wurde uns dann die traditionelle ugandische Kleidung gebracht, die wir tragen durften. (Eigentlich eine schöne Sache, denn so fühlten wir uns nicht ganz so europäisch).

Am nächsten Morgen schlüpfte also Johanna in ihren Gomez, eine Art Wickelkleid aus buntem Stoff und CG und Jakob in einen Kanzu, welcher etwas an ein sehr langes Nachthemd erinnert und mit einem Jackett kombiniert wird.
In diesem Aufzug ging es also los zu einem Treffpunkt, an dem sich alle Gäste trafen um von dort aus, in einer Kolonne zur „Introduction“ zu fahren.
Die „Introduction“ ist die Feier, die einen Tag vor der eigentlichen Hochzeit stattfindet, bei der die Braut den Bräutigam in die neue Familie einführt und offiziell den Eltern vorstellt. Der Mann übergibt den Eltern seiner zukünftigen Frau Geschenke, um ihnen zu danken, dass sie ihre Tochter so gut aufgezogen haben. In unserem Fall handelte es sich um ein Rind, eine Ziege, einige Hühner, ein paar Kisten Bier und Soda,  einen Schrank und unzählige Geschenkkörbe gefüllt mit Obst und Gemüse. 

Als wir den Ort erreichten, wurden wir von vielen Anwesend (mal wieder) wärmstens empfangen und die Muzungus in afrikanischer Festkleidung waren auch gleich eine Attraktion. Das Programm sah nun eine Art Sketch vor, den wir natürlich leider nicht verstanden, aber das wurde durch ein wirklich sehr gutes Essen wieder ausgeglichen, das wir bald, auf dem Boden sitzend und mit den Händen essend, einnahmen. 

Am nächsten Tag sollte dann die eigentliche Hochzeit stattfinden, der wir aufgrund einiger unglücklicher Umstände aber leider nicht beiwohnen konnten. Wir hatten nämlich geplant, vor der Hochzeitsparty noch eine Ecotourismus-Farm zu besuchen, was auch wirklich interessant war. Allerdings hatten wir dann auf dem Weg von dort eine kleine Autopanne. Mitten in der Fahrt wurden wir auf einmal von unserem linken Hinterrad überholt. Und das, obwohl das Auto vor unserer Reise extra nochmal in der Werkstatt war. Dank einigen hilfsbereiten Leuten aus dem nächsten Dorf, die sich mit Steinen und Brettern als Wagenheber, sowie einer Handluftpumpe ans Werk machten, konnten wir die Fahrt nach einiger Zeit fortsetzen. Wir beschlossen, dass es nun zu spät ist, den weiteren Festlichkeiten beiwohnen zu können. Es ist etwas schade dieses Ereignis verpasst zu haben, aber wurde es dennoch ein sehr schöner, gemütlicher Abend mit einem Bier bzw. Soda und netten Gesprächen. 

Der Sonntag sollte dann unser letzter Tag sein, den wir gemeinsam mit Carl Gerold verbringen durften, denn sein Rückflug nahte und so ging unsere Reise weiter nach Entebbe, wo wir erneut sehr gut aßen und uns von CG verabschiedeten.
Den letzten Tag nutzten wir um einen Eindruck von Kampala zu bekommen. Unser Fazit: Laut, viel Verkehr, Hektik, aber es gibt alles was man braucht und was vielleicht sonst schwer zu bekommen ist. So haben wir am Projekt jetzt sogar ein Pissoir, dessen Sinn uns allerdings noch etwas schleierhaft ist. 

Der Rückweg verlief weitestgehend ohne Probleme und etwas übermüdet aber mit vielen neuen Eindrücken erreichten wir am Abend das Projekt.
Hier erwarten uns nun neue Aufgaben wie die Registrierung neuer Workshop-Gruppen, womit wir wohl in den nächsten Wochen beschäftigt sein werden. 

 Beste Grüße,
Johanna und Jakob

 
wir in traditioneller Kleidung

ugandischer Reifenwechsel
lecker Fingerfood :)





Donnerstag, 8. August 2013



Neue Muzungus auf dem Ziegenhügel!


Liebe Ziegenfreunde,

hier nun das erste Lebenszeichen von uns neuen Freiwilligen! Wir, das sind Jakob und Johanna, sind nun schon seit fünf Tagen am Projekt und gewöhnen uns langsam an Land, Kultur und Leute.
Unsere Reise war Dank Emirates erstklassig, wir haben den Komfort der Business Class sehr genossen. Ein Luxus, den wir wohl so schnell nicht wieder erleben werden.
Nach einem sehr freundlichen Empfang am Flughafen durch Sylvester kamen wir auf der Fahrt von Entebbe nach Kampala in den vollen Genuss des ugandischen (Links-)Verkehrs zur Rush Hour.
Sylvesters Fahrkünste in allen Ehren – die chaotische Fahrweise der Ugander mit unnachvollziehbarem Geblinke, beidseitigem Überholen und völlige Ignoranz gegenüber den Geschwindigkeitsbegrenzungen und Fahrbahnmarkierungen bereitete uns doch ein etwas mulmiges Gefühl.
Nach einer gefühlten Ewigkeit erreichten wir gegen drei Uhr nachts den Projekthügel. Völlig fertig und übermüdet fielen wir erschöpft in unsere Betten.
Am nächsten Morgen wurden wir vom Staff und Carl-Gerold, der auch gerade für drei Wochen am Projekt ist, herzlichst empfangen. Besonders freuten wir uns, George wiederzusehen, den wir ja schon beim Ziegenwochenende kennen lernen durften. 

Die ersten Tage am Projekt nutzten wir, um das Projekt, die Mitarbeiter und die Umgebung kennen zu lernen. Es ist spannend, das alles mit eigenen Augen zu sehen, was wir bisher nur aus Erzählungen und Fotos kannten. Wir sind besonders große Fans der lokalen Küche. Süßkartoffeln, Matooke, Tomaten, Reis und Pocho entwickeln sich gerade zu unseren neuen Lieblingsgerichten. Kann aber gut sein, dass uns das nach ein paar Monaten auf den Geist geht…

Zwecks mangelnden Bargelds wagten wir am Montag die Fahrt nach Kasese mit Sylvesters leicht ramponiertem Auto. Dieses gab nämlich schon nach zwei Meter Fahrt das erste Mal den Geist auf. Mit guten Wünschen von Carl-Gerold machten wir uns dann aber doch auf den Weg und kamen auch tatsächlich heil in Kasese an. Wir machten uns auf den Weg zur Bank, das Auto kam in die Werkstatt. Die folgenden Stunden verbrachten wir damit, die vielen (Super-)Märkte Kaseses zu erkunden, ein paar Einkäufe zu erledigen und einige Hotels abzuchecken. Als das Auto nach fünf Stunden immer noch nicht fahrtüchtig war, machten wir uns selbst auf den Weg zur Werkstatt. Dort angekommen teilte man uns mit, dass das Auto gleich fertig sei. „Gleich“ bedeutete jedoch in diesem Fall eine erneute Wartezeit von mehr als zwei Stunden. Wir wollten schon in Jubel ausbrechen, als die Räder endlich wieder montiert wurden, doch: Zu früh gefreut! Nach einer kurzen Testfahrt wurde ein neuer Fehler festgestellt, an ein Weiterfahren war nicht zu denken. Deshalb wurde ein bereits total überfülltes Matatu organisiert, das uns schließlich zurückbrachte. 

So genießen wir die Zeit hier in Uganda, arbeiten uns ganz langsam in die einzelnen Bereiche von „Give a Goat“ ein und auch von fehlendem Wasser und Strom lassen wir uns die gute Laune nicht verderben. 

In diesem Sinne:
Bukyaghe und bis bald,
Jakob und Johanna




Jakob schließt neue Freundschaften

Beim Frühstück

Warten auf das Auto

Samstag, 1. Juni 2013

Hallo liebe Leser des SeZ-Blogs
 
 
Es wird ja langsam wieder Zeit euch an unserem Leben im schönen Uganda teilhaben zu lassen, also los:
 
3 Monate sind so schnell vergangen, und so neigte sich Theresas´s Zeit dem Ende zu. Schweren Herzen´s mussten wir sie nach Hause fliegen lassen, und wenn uns zurückgebliebenen Freiwilligen auch etwas Heimweh befallen hatte, haben wir uns auch für Theresa gefreut, dass sie ihre Familie und Freunde wiedersehen kann. Mittlerweile wissen wir dass sie gut in Deutschland angekommen ist und oft an uns und an Uganda denkt.
 
Die  Perle Afrikas hatte vor einigen Wochen auch eine schlimme Kathastrophe zu überstehen, aufgrund eines sehr starken und lange anhaltenden Dauerregens kam es im Distrikt Kasese zu schlimmen Überschwemmungen, daraus entwickelte sich eine richtige Flut, die Kasese selbst und das gesamte Umland unter Wasser setzte. Leider waren auch Tote und viele Verletzte zu beklagen, unter anderem wurde auch ein Krankenhaus so sehr verwüstet, dass der Betrieb dort nicht mehr möglich war. Viele Strassen standen tagelang unter Wasser, so dass viele Menschen 2 Tage auf Bäumen ausharren mussten bis sie gerettet werden konnten, ein Fortkommen auf den sowieso schlecht ausgebauten Strassen war unmöglich.
Auch unser  Fluss am Fuße des Berges wurde zum reißendem Strom, der Fluss hat unsere Felder komplett überflutet.
Der Weg hoch auf unseren Hügel war lange nicht passierbar, bestand nur noch aus Schlamm und Morast, da kam kein Matatu und nicht mal ein Boda hoch, das ging wenn überhaupt nur zu Fuß, aber die Leute hier nehmen auch solche Ereignisse ziemlich gelassen hin. Die Lage hat sich aber zum Glück weitestgehend wieder "normalisiert", es geht wieder fast alles seinen gewohnten Gang.
 
Aus Deutschland erreichte uns die Nachricht, dass im Post Office in Kasese ein Paket zum Abholen bereit steht, also wurde ein Auto organisiert, um es abzuholen. Wir zwei Muzhungus wussten ja was man uns da geschickt hatte, nämlich 3 Sätze toller Fussballtrikots für die Fussballmannschaft des Projektes, eine Spende zweier Vereine aus Charlotte´s Wohnort im Saarland. Aber leider sind wir ( fast) umsonst nach Kasese gefahren, denn das Paket war doch noch nicht da....that´s Uganda, aber da regt sich keiner drüber auf. Fährt eben nochmal jemand hin um das Paket abzuholen.
Bemerkenswert auf der Fahrt in die Stadt war ein totes Hippo, also ein Flusspferd, das lag mitten auf der Strasse, wo es einen Unfall mit einem Truck hatte. Zum Greifen nah sind wir vorbeigefahren, auf dem Rückweg wollten wir es mal richtig ansehen, sowas sieht man selbst in Uganda nicht jeden Tag, aber als wir etwa 2 Stunden später wieder an die Stelle kamen war das komplette Hippo verschwunden. Die Erklärung ist eigentlich ganz einfach: Totes Tier = Essen, und wie wir gehört haben soll das sogar sehr gut schmecken...
 
Einige Tage später kam dann unser Paket mit den Trikots am Projekt an, überglücklich wurde es von den begeisterten Jungs  ausgepackt und die Shirts auch gleich anprobiert.
Mit stolzgeschwellter Brust sind die Jungs dann zu einem Turnier angetreten, und haben, beflügelt durch das neue Outfit, auch gleich gewonnen.
 
Die Trockenzeit hat jetzt allmählich die Regenzeit abgelöst, wir gehen fast ein vor Hitze. Sogar die Einheimischen kommen ins Schwitzen. Damit einhergehend hatten wir mit einer richtigen Ameisenplage zu kämpfen, fliegende Ameisen überall, wenn die auf dem Boden lagen sah es aus als hätte es geschneit...ein schöner Gedankengang , bei der aktuellen Hitze an Schnee zu denken. Aber der Afrikaner ist ja recht praktisch veranlagt, kurzerhand wurden die Ameisen eingesammelt, gegrillt und verspeist. Auch wir Mädels haben sie probiert, und die schmeckten richtig gut, so schön knusprig gegrillt eine Delikatesse.
 
Uns bleiben jetzt noch etwas mehr als 10 Wochen, die wir in diesem herrlichen Land mit seinen freundlichen Menschen verbringen dürfen. Aber zwischendurch werden wir noch für ein paar Tage nach Tansania reisen.
Natürlich werden wir Euch an dieser Stelle ,wie gewohnt , einen Reisebericht zu lesen geben.
 
Bis dahin wünschen euch die zwei zurückgebliebenen Muzhungus vom Ziegenhügel eine schöne Zeit bei hoffentlich bald schönem Sommerwetter in good old Germany, bis bald, fühlt Euch gedrückt!!
 
Charlotte und Marie