Der Preis für eine Braut beträgt mal mehr, mal weniger, aber
so in etwa immer: Berge von Tomaten, Kohl, Ananas, Brot, Margarine, Kiloweise
Seife und Kisten voller Schnaps, Salz, ein Bündel Kochbananen, einige Ziegen
und Hühner und eine komplette Wohnzimmergarnitur.
Gefeiert wird bei der Familie der Braut. Es wurden also eine
Ziege, ein Huhn und 20 Gäste am Projekt ins Matatu geladen und über Nacht nach
Masaka (Stadt im Osten Ugandas) verfrachtet. Dort angekommen haben sich erstmal
die Frauen (auch wir) in ihre Gommes geschmissen, was für uns Deutsche eine
ziemlich komplizierte Angelegenheit war. Zuerst wickelt man sich in einen Rock,
der dick aufgeplustert wird, damit auch eine richtig breite Hüfte hat. Danach zieht
man den Bademantelartigen Gommes an und lässt sich wenn möglich mit Hilfe eines
Sachverständigen die meterlange Stoffbahn ordentlich falten, die dann mit einer
riesen Schleife um den Bauch festgebunden wird.
Die Feier war super strukturiert, alles hatte seine feste
Ordnung und einen festen Zeitplan.
Nachdem wir in einer langen Reihe durch einen geschmückten
Bogen eingetanzt sind, hat jeder einen fettigen Briefumschlag bekommen, in dem
Kartoffeln und Fleisch waren.
Danach hat der „MC“ das Programm geleitet. Als wir
festgestellt haben, dass wir kein einziges Wort verstehen, beschlossen wir
einfach genau das zu tun, was die andern Frauen machen. Wir sprangen also alle
5 Minuten von unsern Stühlen auf um uns auf den Boden zu knien (höfliche
Grußform) und wackelten mit in der langen Reihe, als die Brautgeschenke
gebracht werden sollten.
Das war mit Abstand die größte Herausforderung für uns. Während
wir einen schweren Korb mit Gemüse auf dem Kopf tragen, nebenbei irgendwie den
bodenlangen Gommes festhalten, und dabei auch noch tanzen sollten, mussten wir uns echt bemühen, mit den Frauen vor
uns in der Reihe Schritt zu halten.
Nachdem alle Geschenke übergeben wurden und die Braut alles akzeptiert
hat, gab es den einzigen Moment während der ganzen Feier, in dem Braut und
Bräutigam beieinander waren, sich an den Händen hielten und die Braut einen
Ring an den Finger gesteckt bekam.
Nach gut 5 Stunden Programm und einem riesen Loch im Magen
wurde mit den Fingern in Bananenblättern gekochtes Fleisch gegessen, die Musik
noch lauter aufgedreht und getanzt. Doch leider hatten wir von der Party nicht
mehr viel, denn uns stand ja noch die 8-stündige Heimfahrt bevor. Nachdem wir
uns aus dem Gommes gewickelt und uns wieder in westliche Kleidung gehüllt
hatten, haben wir uns um 20:30 Uhr alle völlig erschöpft ins Matatu gesetzt und
uns ans Projekt fahren lassen. Aufgrund der beengten Platzsituation und der
etwas schlecht ausgebauten Straßen war an Schlaf nicht zu denken. Total müde
haben wir uns morgens nach der Ankunft um 04:30 Uhr ins Bett geschwungen und
dort dann auch bis zum Mittagessen gelegen J Es war ein wirklich
tolles Erlebnis und eine große Ehre, an einer Introduction teilnehmen zu
dürfen. Wir waren wirklich beeindruckt von dem ganzen Programm und freuen uns
riesig, dass wir diese schöne Erinnerung nun immer mit uns tragen werden und
wir viele Bilder haben, die uns an dieses Event immer erinnern werden.
DANKE George & Jane für die Einladung.
Liebe Grüße von euren Volunteers,
Elisa & Mareen
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