Freitag, 21. September 2012

Uganda für Anfänger

Nach fast zwei Monaten Uganda sind wir Freiwilligen nicht nur deutlich brauner geworden, sondern haben uns auch die ein oder andere ugandische Lebensweise angewöhnt.
Während wir am Anfang immer die ersten waren und stundenlang auf alle anderen gewartet haben, leben wir jetzt mehr oder weniger nach der „African time“ (zwei Stunden später als geplant). Weiße Touristen in Funktionskleidung  gucken wir mit großen Augen an und fotografieren sie sogar manchmal und der public transport ist zu unserem heiß geliebtesten Fortbewegungsmittel geworden. Der public transport, der so manche Weiße an den Rand der Verzweiflung bringen würde, ist der „öffentliche Nahverkehr“ Ugandas. Statt sich aber an einem Bus- oder Bahnplan an einer Haltestelle zu orientieren stellt sich der Transportsuchende an die Straße und wartet, bis jemand angerannt kommt, der einen in ein Auto zu 12 anderen Personen quetscht, die ungefähr zum gleichen Ziel wollen. Die Frage „Passe ich da noch rein?“ stellen wir uns schon längst nicht mehr,  es funktioniert auf irgendeine Art und Weise immer und bis jetzt sind wir immer angekommen.
Das leckere ugandische Essen macht das Platzproblem im public transport auch nicht besser, Mandasis (frittiertes Süßgebäck), gegrillte Bahnen und frisch gebackene Brotfladen (Chapatis) lauern hinter jeder Ecke und warten darauf, sich in unseren Körpern abzusetzen.
Apropos Essen und körperliche Betätigung: nach über 4 Wochen, in denen wir 1 ½ Stunden ins nächst-gelegene Dorf marschiert sind, hat uns einer der Lehrer hier vom Projekt die Abkürzung gezeigt – die „nur noch“ 45 Minuten in Anspruch nimmt J Aber man muss sagen, das ist eine schöne Abwechslung und trägt zur körperlichen Fitness bei. Bei den Leckereien, die wir hier kaufen können und versuchen best-möglich zu kochen, tut ein Spaziergang ganz gut. Wir sind mittlerweile –naja Meister wär zuviel des Guten- aber schon ziemlich gut im Feuer anschmeißen in der Kochstelle. Wir verarbeiten jegliches Gemüse, das wir hier finden können. Die anderen Projekt-Mitarbeiter sind teilweise erstaunt darüber, wie wir was zubereiten und wie schnell wir fertig sind mit Kochen – was aber eher am Hunger liegt, dass wir bzw. unsere Mahlzeiten so schnell durch sind J Unser Gemüse kaufen wir meist auf dem Markt in Kisinga. Man kann sich das nicht vorstellen: eine riesen Freifläche, jeder sitzt auf dem Boden, auf einem leeren Sack oder sonstigen Unterlagen liegt das frisch geerntete Obst und Gemüse und man handelt sich so von einem „Händler“ zum nächsten. Man kann sich auch neu einkleiden, Fleisch kaufen und diverse andere Utensilien.
Da sich dieser Blogeintrag fast ausschließlich mit essen beschäftigt, verabschieden wir uns jetzt zum Lunch.
Liebste Grüße,
Mareen und Elisa