Montag, 31. Dezember 2012

Weihnachten, Geburtstag und Ziegenausgabe

                                                             Selbst gepflückt :-)

                                                 Fröhliche Weihnachten

                                                     Der Geburtstagskuchen

                                                Die Geburtstagskinder

                                                   Schöne Bescherung :-)

                                                          Bei der Arbeit: der Ziegenausgabe


Weihnachten in Uganda


Hallo ins „verschneite“ Deutschland,
wir möchten uns gerne erst entschuldigen, dass wir uns die letzten Tage nicht gemeldet haben bzw. eigentlich wollten wir vor Weihnachten euch Grüße und Bilder vom Ziegenhügel senden. Da Elisa’s Papa zu Besuch war, waren wir allerdings ziemlich beschäftigt.
Aber der Reihe nach: wir haben uns letzte Woche auf den Weg nach Entebbe gemacht um Elisa’s Papa vom Flughafen abzuholen. Es war ein abenteuerlicher Trip, denn wir beide waren gesundheitlich angeschlagen und zu allem übel verletzte sich Mareen auch noch am Fuss als wir gerade ins Auto steigen wollten, dass uns zum Flughafen brachte. Tapfer haben wir die 8-stündige Heimfahrt im Bus durchgehalten und um Mitternacht durfte sich Elisa über ein Happy-Birthday Ständchen im Bus erfreuen. Nachdem wir ausgeschlafen und uns schick gemacht haben, haben wir dann den Geburtstag gebührend gefeiert: beim Mama Hope und Sylvester zuhause, denn alle vier Kinder haben im Dezember Geburtstag – drei davon vor dem 20.12. so wurden die Geburtstage von Elisa, Hope, Peace und Joy gemeinsam am 20. Dezember gefeiert. Es war eine schöne Feier und es war total schön, dass Elisa ihren Geburtstag mit ihrem Papa in Uganda feiern konnte. Die nächsten Tage haben wir damit verbracht, ihm alles hier zu zeigen: vom Markt in Kisinga, über Kasese, fortbewegen im Public Transport – einfach alles. An Heilig Abend haben wir uns entschieden zur King Fisher Lodge zu gehen – dort kann man gut essen und einen Tag am Pool verbringen. Unser Heilig Abend war dieses Jahr also sehr anders, trotzdem sehr schön. Plantschen im Pool, Sandwiches und frittiertes Gemüse als Weihnachtsmahl und 25 Grad mit Sonnenschein – was will man mehr? Abends haben wir unseren Weihnachtsbaum eingeschalten, die Teelichter angezündet und Bescherung gemacht. Elisa’s Papa hatte für uns beide Geschenke dabei von Freunden und der Familie. Das war eine wirklich tolle Überraschung. Am 25. Dezember waren wir bei Sylvester (Director von Give a Goat Africa) zum Abendessen eingeladen. Bei Matoke (Bananenbrei), Reis, Dodo (eine Art Spinat), Fleisch und vielen weiteren Köstlichkeiten haben wir den 1. Weihnachtsfeiertag in netter Atmosphäre verbracht. In den nächsten Tagen hat Elisa ihrem Papa die Umgebung gezeigt und den atemberaubenden Wasserfall. Am seinem letzten Tag durften wir noch an einem tollen Erlebnis teilnehmen: der Ziegenausgabe. 16  Familien haben ihre Ziegen erhalten. Erst wurde in der Trainings-Hall für uns gesungen die Beneficiaries wurden per Los den Ziegen „zugeteilt“. Wir alle haben uns dann zu den Ziegenställen begeben. Elisa’s Papa durfte dann gemeinsam mit Ericana (der Sozialarbeiter) die Ziegen ausgeben. Sowohl für ihn als auch für uns war das ein tolles Erlebnis. Die Familien haben sich riesig über die Ziegen gefreut und das ist schließlich der Grund, warum wir hier sind.
Elisa’s Papa ist nun wieder wohlbehalten zuhause angekommen.
Und wir sind quasi auch in den Startlöchern für unseren Sansibar-Urlaub. Wundert euch also nicht, wenn der nächste Eintrag erst in 2 Wochen erfolgt J
Bevor wir uns aber verabschieden für 2012 möchten wir euch allen danken, dass ihr so fleißig unsere Blogeinträge gelesen habt in den letzten Monaten und wünschen euch allen einen guten Rutsch in ein wundervolles Jahr 2013.
Wir lesen uns nächstes Jahr
J
Bis dahin liebe Grüße aus Uganda,
Elisa & Mareen

 

 

 

 

Montag, 10. Dezember 2012

                                                                    Gommes-Ladies

                                                Die Braut mit Geschenken überhäuft

                                                           
                                                                     
                                                                put a ring on it!

Introduction

Wochenlang haben wir dem Tag entgegengefiebert. Nach längeren Verwirrungen, was denn jetzt genau gefeiert wird (Hochzeit, Braut-Kauf, Vorstellung des Ehemanns?) fanden wir heraus, dass es irgendwie alles gleichzeitig ist, aber „Introduction“ genannt wird. Bei dieser Feier, die fast wichtiger ist als die eigentliche Hochzeit, „kauft“ der Mann seine Frau und wird quasi der Familie vorgestellt.

Der Preis für eine Braut beträgt mal mehr, mal weniger, aber so in etwa immer: Berge von Tomaten, Kohl, Ananas, Brot, Margarine, Kiloweise Seife und Kisten voller Schnaps, Salz, ein Bündel Kochbananen, einige Ziegen und Hühner und eine komplette Wohnzimmergarnitur.

Gefeiert wird bei der Familie der Braut. Es wurden also eine Ziege, ein Huhn und 20 Gäste am Projekt ins Matatu geladen und über Nacht nach Masaka (Stadt im Osten Ugandas) verfrachtet. Dort angekommen haben sich erstmal die Frauen (auch wir) in ihre Gommes geschmissen, was für uns Deutsche eine ziemlich komplizierte Angelegenheit war. Zuerst wickelt man sich in einen Rock, der dick aufgeplustert wird, damit auch eine richtig breite Hüfte hat. Danach zieht man den Bademantelartigen Gommes an und lässt sich wenn möglich mit Hilfe eines Sachverständigen die meterlange Stoffbahn ordentlich falten, die dann mit einer riesen Schleife um den Bauch festgebunden wird.

Die Feier war super strukturiert, alles hatte seine feste Ordnung und einen festen Zeitplan.
Nachdem wir in einer langen Reihe durch einen geschmückten Bogen eingetanzt sind, hat jeder einen fettigen Briefumschlag bekommen, in dem Kartoffeln und Fleisch waren.

Danach hat der „MC“ das Programm geleitet. Als wir festgestellt haben, dass wir kein einziges Wort verstehen, beschlossen wir einfach genau das zu tun, was die andern Frauen machen. Wir sprangen also alle 5 Minuten von unsern Stühlen auf um uns auf den Boden zu knien (höfliche Grußform) und wackelten mit in der langen Reihe, als die Brautgeschenke gebracht werden sollten.

Das war mit Abstand die größte Herausforderung für uns. Während wir einen schweren Korb mit Gemüse auf dem Kopf tragen, nebenbei irgendwie den bodenlangen Gommes festhalten, und dabei auch noch tanzen sollten, mussten wir uns echt bemühen, mit den Frauen vor uns in der Reihe Schritt zu halten.

Nachdem alle Geschenke übergeben wurden und die Braut alles akzeptiert hat, gab es den einzigen Moment während der ganzen Feier, in dem Braut und Bräutigam beieinander waren, sich an den Händen hielten und die Braut einen Ring an den Finger gesteckt bekam.

Nach gut 5 Stunden Programm und einem riesen Loch im Magen wurde mit den Fingern in Bananenblättern gekochtes Fleisch gegessen, die Musik noch lauter aufgedreht und getanzt. Doch leider hatten wir von der Party nicht mehr viel, denn uns stand ja noch die 8-stündige Heimfahrt bevor. Nachdem wir uns aus dem Gommes gewickelt und uns wieder in westliche Kleidung gehüllt hatten, haben wir uns um 20:30 Uhr alle völlig erschöpft ins Matatu gesetzt und uns ans Projekt fahren lassen. Aufgrund der beengten Platzsituation und der etwas schlecht ausgebauten Straßen war an Schlaf nicht zu denken. Total müde haben wir uns morgens nach der Ankunft um 04:30 Uhr ins Bett geschwungen und dort dann auch bis zum Mittagessen gelegen J Es war ein wirklich tolles Erlebnis und eine große Ehre, an einer Introduction teilnehmen zu dürfen. Wir waren wirklich beeindruckt von dem ganzen Programm und freuen uns riesig, dass wir diese schöne Erinnerung nun immer mit uns tragen werden und wir viele Bilder haben, die uns an dieses Event immer erinnern werden.

DANKE George & Jane für die Einladung.

Liebe Grüße von euren Volunteers,

Elisa & Mareen

Sonntag, 2. Dezember 2012

                                                            Grashüpfer- yummie!!

                                                   der schönste Arbeitsplatz der Welt

                                                                   Bombenstimmung

                                                ...und das hat Uganda aus uns gemacht...

Ein herzliches Hallo und Wabukire nach Deutschland

Ihr bereitet euch alle bestimmt auf den bevorstehenden ersten Advent vor und habt den Adventskalender schon start-klar J Wir hoffen, dass wir am Samstag im Post Office ein Päckchen abholen können, in dem ein Weihnachtsbäumchen auf uns wartet. So dass ein wenig weihnachtliche Stimmung auch bei uns aufkommt. Es ist wirklich schwer sich vorzustellen, dass in Deutschland der Winter anbricht, mit Schnee, Kälte und Weihnachtsmärkten, während wir hier auf dem Berg sitzen, im strahlenden Sonnenschein und sogar beim Nichts tun beginnen zu schwitzen J Allerdings sind wir letzte Woche ganz schön ins Schwitzen gekommen – beim arbeiten – und davon möchten wir euch gerne erzählen: wie bereits erwähnt, erstellen wir momentan die Membershipcards für alle Beneficiaries von Give a Goat. Wir haben die Gruppen immer ein erstes Mal besucht um von allen Fotos zu machen, ein zweiten Besuch haben wir ihnen abgestattet, damit jeder seine Karte unterschreiben konnte und beim dritten Besuch werden wir die fertigen Karten ausgeben. Fast alle Gruppen sind gut erreichbar zu Fuß oder mit dem Boda – außer eine Gruppe. Da diese wirklich irgendwo in den Bergen ihren Treffpunkt hat, haben wir sie in einem naheliegenden Dorf das erste Mal getroffen um die Fotos zu schießen. Dort hat die Gruppe gemeint, dass wir beim nächsten Mal zu ihrem Treffpunkt kommen sollen und dann auch ein Mittagessen bekommen. Nunja, für ein Mittagessen nehmen wir schon einige Strapazen auf uns und so kam es, dass wir uns letzten Freitag auf den Weg gemacht haben. Nach einer beschwerlichen über Stock- und Steinfahrt mit dem Boda hielten wir an einer Primary School, die bereits am Berg lag. Und dort wurde uns klar: ab jetzt müssen wir laufen. Laufen wär nicht das Problem gewesen, allerdings war es deutlich mehr Klettern und Bergsteigen als Spazierengehen. Am Abend vor dem Marsch fragten wir Ericana (unseren Sozialarbeiter) wie lange wir laufen müssen – die Antwort lautete 20-30 Minuten. Da uns ein Ugander-Kenner erklärt hat, dass man Zeitangaben immer verdoppeln muss, haben wir noch gescherzt, dass wir bestimmt eine Stunde klettern müssen. Zur Sicherheit fragten wir nochmal nach, wie lange es dauern wird, als wir losliefen – da lautete die Antwort 30-45 Minuten. Der Stimmung hat das erst mal keinen Abbruch getan. Vor allem als wir das erste Mal eine Verschnaufpause gemacht haben, hatten wir einen tollen Ausblick, der die vorherigen Mühen allemal belohnte. Unsere gute Laune sollte sich allerdings bald verflüchtigen, als wir immer höher und immer tiefer in den Bergen verschwanden und es schien, als würden wir nie ankommen. Wir haben dann nach bereits 30-40 Minuten Fußmarsch eine Pause auf einem großen Stein gemacht – das Bild spricht Bände über die Gemütslage. Wir liefen weiter und die Antwort auf unsere erneute Nachfrage, wie lange es dauert, bis wir ankommen (nämlich 20-30 Minuten) hat uns fast zum Heulen gebracht. Ericana hatte erbarmen (vielleicht ging ihm einfach auch nur unser Gejammer auf die Nerven). Jedenfalls haben wir dann irgendwo – fast oben an der Spitze- gehalten und uns in einem Haus breit gemacht und die Gruppe (die immer noch weit entfernt war) wurde informiert, dass wir es nicht bis ganz nach oben schaffen und sie doch mit dem Essen (das war uns ganz wichtig) zu dem Haus kommen. Nach ca. 30 Minuten war die Gruppe und das Mittagessen da. Wir haben uns Gonja (gekochte Banane), Nudeln mit Tomaten, Reis, Kartoffeln und Hühnchen schmecken lassen. Gestärkt konnten wir uns der eigentlich Aufgabe widmen: den Unterschriften. Nachdem es dann auch noch angefangen hat zu regnen, dachten wir, wir kommen den Berg nie wieder runter, deshalb haben wir auch den Regenschauer abgewartet bevor wir uns auf die Heimreise begeben haben. Wie erwartet sind wir alle paar Meter aufm Hosenboden gelandet, weil wir natürlich nicht unsere Kletterausrüstung dabei hatten J Aber nach ca. 1 Stunde Marsch sind wir beim Boda angekommen. Jetzt hieß es den steinigen Weg zurück. Dies sollte die nächste Herausforderung werden: Zu dritt auf dem Boda (bei der Hinfahrt hatten wir einen zweiten Fahrer angeheuert, sodass immer nur zwei auf einem Boda saßen) diesen steinigen Weg entlang, das konnte nicht gut gehen. So kam es, dass alle 10 Meter Ericana sagte „Get off“ und wir absteigen und laufen mussten. Dieser Weg war laaang und zum Schluss haben wir ihm klar gemacht, dass wir leider auf dem Weg schlafen, wenn er noch einmal „Get off“ sagt. Wir erreichten gegen 18 Uhr den Markt in Kisinga (wir waren den kompletten Tag unterwegs), haben uns noch Abendessen gekauft (geröstete Maiskolben und Chapati), unseren Wocheneinkauf erledigt und sind dann endlich um 21 Uhr völlig erschöpft ins Bett gefallen.
Wir haben allerdings am Samtag Ericana gleich klar gemacht, dass wir nicht nochmal da hoch wackeln werden um die Karten auszugeben (denn die Gruppe hatte uns vor unserem Talmarsch gefragt, ob wir das nächste Mal wieder kommen bzw. dann ganz hoch zu ihrem Treffpunkt kommen – wir haben fleißig genickt und „of course“ geantwortet).


Nachdem der Muskelkater der unteren Körperhälfte überwunden war und die Erschöpfung auskuriert, haben wir am Montag den Geburtstag unseres Farmmanagers Robert gefeiert: mit Stockbrot, Schwein am Spieß und gebratenen Heuschrecken (es war eine Überwindung diese leckeren, knusprigen Tierchen zu probieren, wie man auf dem Bild erkennen kann). Eine Geburtstagsparty auf ugandisch war echt interessant und witzig – da es hier nicht üblich ist seinen Geburtstag zu feiern – weil man ihn meist nicht weiß. Die gemietete Musikanlage hat afrikanische Musik gespielt, die Männer (ja richtig gelesen) getanzt und das Geburtstagskind hat sich gefreut über die Party und die gute Stimmung. Wir freuen uns, dass wir diese Tradition etwas einführen konnten und weiterhin werden (zwei Dezember-Geburtstage stehen noch vor der Tür, die hier gefeiert werdenJ). Denn es ist doch schön den Tag zu feiern, an dem man geboren wurde und ohne den es uns nicht gäbe.
Liebe Grüße, Mareen und Elisa

 

Dienstag, 20. November 2012

In Bildern

                     George (der Vizedirektor), Mareen & Elisa beim BodaBoda fahren
                                          Wir lassen den Abend ausklingen - denn tagsüber
                                                 waren wir fleißig in den Gruppen und
                                                                        im Büro

Wabukire vom Berg

Ein herzliches „Hallo“ nach Deutschland. Leider ist es eine Weile her, seit wir uns das letzte Mal per Blogeintrag gemeldet haben. Bitte entschuldigt dies. Wir waren in den letzten Wochen sehr beschäftigt: wir haben für alle registrierten Mitglieder von Giva a Goat – Africa Mitgliedsausweise erstellt. Dies ist eine wirklich schöne Aufgabe. Zuerst haben wir alle 12 Gruppen aufgesucht und Bilder von den Mitgliedern gemacht. Die meisten der Beneficiaries wurden noch nie in ihrem Leben fotografiert, geschweige denn haben sie ihr Bild im Display einer Digicam betrachten können. Es war wirklich schön zu sehen, wie sehr sich alle darüber gefreut haben. Auch über die Tatsache bald einen „Ausweis“ mit ihrem Namen und ihrem Bild zu besitzen. Es ist vielleicht wichtig an dieser Stelle zu erwähnen, dass die meisten Ugander weder einen Personalausweis noch ein anders sich ausweisendes Dokument besitzen. Nach dem Fotografieren stand einige Arbeit am Laptop auf dem Programm. Die Bilder zurechtschneiden, in die erstellte Vorlage einfügen, genauso wie den Namen. Nach der Unterschrift unseres Chefs haben wir die Karten gestempelt und werden nun alle Gruppen erneut besuchen, damit sie ihre Karte unterschreiben können, bevor wir sie dann laminieren und ausgeben können. Ihr seht, eine wirklich schöne, aber auch aufwendige Arbeit – wir halten euch über den Stand der Dinge auf dem Laufenden.
Uns geht es sehr gut hier. Wir haben die schlimme Regenzeit „gut“ überstanden
J Mittlerweile regnet es nur noch 1-2 mal die Woche und auch nicht mehr so heftig, dass die Straßen tagelang nicht befahrbar sind wegen des Matsches. Sogar über Sonnenbrand können wir klagen (ist gemein, wir wissen das da in Deutschland grad der Winter beginnt).
Wir genießen jeden Tag die Bohnen und freuen uns über Matoke (Bananenbrei), weil wir wissen, daheim können wir solche Köstlichkeiten nicht mehr kaufen. Besonders die Gonja (frittierte Banane) und Chapati (eine Art Pfannkuchen) haben es uns angetan.
Da uns das Wasser bei dem Gedanken im Mund zusammenläuft, gehen wir mal schauen wie weit unser Koch mit dem Mittagessen ist
J.

Liebe Grüße von den zwei „Afrikanerinnen“
Elisa & Mareen            

 

Freitag, 21. September 2012

Uganda für Anfänger

Nach fast zwei Monaten Uganda sind wir Freiwilligen nicht nur deutlich brauner geworden, sondern haben uns auch die ein oder andere ugandische Lebensweise angewöhnt.
Während wir am Anfang immer die ersten waren und stundenlang auf alle anderen gewartet haben, leben wir jetzt mehr oder weniger nach der „African time“ (zwei Stunden später als geplant). Weiße Touristen in Funktionskleidung  gucken wir mit großen Augen an und fotografieren sie sogar manchmal und der public transport ist zu unserem heiß geliebtesten Fortbewegungsmittel geworden. Der public transport, der so manche Weiße an den Rand der Verzweiflung bringen würde, ist der „öffentliche Nahverkehr“ Ugandas. Statt sich aber an einem Bus- oder Bahnplan an einer Haltestelle zu orientieren stellt sich der Transportsuchende an die Straße und wartet, bis jemand angerannt kommt, der einen in ein Auto zu 12 anderen Personen quetscht, die ungefähr zum gleichen Ziel wollen. Die Frage „Passe ich da noch rein?“ stellen wir uns schon längst nicht mehr,  es funktioniert auf irgendeine Art und Weise immer und bis jetzt sind wir immer angekommen.
Das leckere ugandische Essen macht das Platzproblem im public transport auch nicht besser, Mandasis (frittiertes Süßgebäck), gegrillte Bahnen und frisch gebackene Brotfladen (Chapatis) lauern hinter jeder Ecke und warten darauf, sich in unseren Körpern abzusetzen.
Apropos Essen und körperliche Betätigung: nach über 4 Wochen, in denen wir 1 ½ Stunden ins nächst-gelegene Dorf marschiert sind, hat uns einer der Lehrer hier vom Projekt die Abkürzung gezeigt – die „nur noch“ 45 Minuten in Anspruch nimmt J Aber man muss sagen, das ist eine schöne Abwechslung und trägt zur körperlichen Fitness bei. Bei den Leckereien, die wir hier kaufen können und versuchen best-möglich zu kochen, tut ein Spaziergang ganz gut. Wir sind mittlerweile –naja Meister wär zuviel des Guten- aber schon ziemlich gut im Feuer anschmeißen in der Kochstelle. Wir verarbeiten jegliches Gemüse, das wir hier finden können. Die anderen Projekt-Mitarbeiter sind teilweise erstaunt darüber, wie wir was zubereiten und wie schnell wir fertig sind mit Kochen – was aber eher am Hunger liegt, dass wir bzw. unsere Mahlzeiten so schnell durch sind J Unser Gemüse kaufen wir meist auf dem Markt in Kisinga. Man kann sich das nicht vorstellen: eine riesen Freifläche, jeder sitzt auf dem Boden, auf einem leeren Sack oder sonstigen Unterlagen liegt das frisch geerntete Obst und Gemüse und man handelt sich so von einem „Händler“ zum nächsten. Man kann sich auch neu einkleiden, Fleisch kaufen und diverse andere Utensilien.
Da sich dieser Blogeintrag fast ausschließlich mit essen beschäftigt, verabschieden wir uns jetzt zum Lunch.
Liebste Grüße,
Mareen und Elisa

Sonntag, 26. August 2012

Geburtstagspartys und Abschied


Hallo nach Deutschland,
Mittlerweile sind wir mitten im ugandischen Leben statt nur dabei. Wir haben eine der ersten Beneficiary-Gruppen (Projektfamilien) besucht. Es war wirklich Klasse. Wie von jedem hier wurden wir herzlich empfangen und haben mit den ersten Worten auf Lukhonzo für strahlende Gesichter gesorgt. Die Chairperson der Gruppe hat uns erzählt, was sie gelernt haben und wie sehr ihnen die workshops geholfen haben. An einem anderen Tag haben wir den Chairman einer neuen Gruppe, die mitten in den workshops ist, besucht und fanden es toll mit wie viel Elan und Freude er seine Aufgabe erledigt. Wir waren erstaunt wie ordentlich und sauber er alle Unterlagen in seiner Britney Spears Tüte zusammen hat.
Außerdem haben wir vielleicht einen neuen Trend in Uganda gesetzt: Geburtstag feiern. Viele Ugander wissen gar nicht, wann sie geboren wurden. Selbst diejenigen, die es wissen feiern ihren Geburtstag normalerweise nicht. Letzte Woche haben wir George (unseren Vice-director) zum Geburtstagsessen eingeladen, es war das erste mal dass er gefeiert hat. Tina (eine der mitgereisten Chefziegen) wird sich bestimmt auch noch lange an ihre Geburtstagsparty erinnern: Bei Mama Hope (Sylvesters Frau) gab es gefühlte Tonnen leckeres Essen, ugandischen Zuckerzementkuchen, eine Menge Reden die gehalten wurden, einen Toast auf Tina mit Ananas und mitgebrachten deutschen Sekt aus Teegläsern. Um 11 ist die Hälfte der Gäste zufrieden auf ihren Stühlen eingenickt und  für viele war es „the best birthday party where I’ve ever been“.

Nach drei wunderschönen Wochen haben wir dann die deutschen Chefziegen verabschiedet, die hoffentlich mittlerweile gut zu Hause angekommen sind.

Freitag, 10. August 2012

Ankunft auf dem Ziegenhügel


Nach einem (sehr) langen Flug wurden wir, die beiden neuen Volunteers und einige der Chefziegen, erst von erfrischend guter Luft und dann von Sylvester und George (Director und Vicedirector von Give a Goat) begrüßt. Nach den herzlichen Umarmungen fühlten wir uns sofort in die ugandische Projekt-Familie aufgenommen. Nach einer kurzen (und harten) Nacht im Entebbe Backpackers wurden wir im Matatu (Kleinbus) gemütlich über Ugandas Straßen ans Projekt geschaukelt. Unsre Erschöpfung wurde am nächsten Morgen mit einem wunderschönen Ausblick auf afrikanische Landschaft belohnt. Danach gabs zum späten Frühstück Maisbrei und Bohnen, was morgens gewöhnungsbedürftig aber erstaunlich gut war. Die nächsten Tage haben wir damit verbracht einen Einblick in das Projekt und den Stand der Dinge zu bekommen, wobei uns zwischendurch immer wieder das Geräusch der vorbeirennenden Ziegenherde erfreut hat. Völlig entzückt haben uns der Stall der Babyziegen, das leckere Essen, das Boda-fahren (Motorradtaxi), die humorvollen und freundlichen Menschen und Mama Hopes (Sylvesters Frau) Ananasbüsche. Beim Einkaufen haben wir festgestellt, dass die Ugander es mit den Preisen und dem Maßnehmen zwar eher nicht so genau nehmen, es aber  dafür sehr exotische und auch überraschend europäische Dinge zu kaufen gibt. In unseren ersten Tagen auf dem Ziegenhügel  haben wir schon viel gelernt: Auf einer Feuerstelle zu kochen, schnell zu duschen, dass das Leben nicht immer von Flugzeug- und Autogeräuschen begleitet ist (aber von Musik!) und dass Uganda ein buntes, entspanntes und einfach ganz und gar wunderschönes Land ist.
Wir melden uns wieder, Mareen und Elisa

Montag, 11. Juni 2012

Lena went back to Germany


Auch wenn manchmal alles nur ganz langsam voran geht in Uganda vergeht die Zeit wie im Fluge. Meine Kollegin Lena ist nach 5 Monaten wieder zurück in Deutschland und ich bin jetzt der einzige Volunteer am Projekt.
Zu Lenas Abschied haben wir 25 Ziegen an unsere Familien ausgegeben. Die Ziegenausgabe gehört für mich zu den schönsten Aufgaben hier am Projekt. Es ist immer wieder schön zu sehen, wie die Ziegen übergeben werden und die Familien strahlend mit ihrem neuen Familienmitglied nach Hause gehen.
Für die ugandischen Kollegen gab es zum Abschied Stockbrot und Lagerfeuer. Stockbrot wird jetzt der ultimative Trend in Uganda.


Liebe Grüße aus Uganda

Meik


Mittwoch, 25. April 2012

Handyguthaben, Salz, Öl, Brot und Tomatensauce


Wosibire,

für unseren Farmmanager ist gestern ein Traum in Erfüllung gegangen. Wir haben unseren eigenen kleinen Supermarkt am Projekt. Jetzt gibt es alles was man braucht direkt am Projekt und wir müssen nicht mehr zum Einkaufen drei Kilometer ins nächste Dorf laufen.
Die letzten Tage habe ich damit verbracht, in Kasese die Preise bei den Großhändlern zu vergleichen und fleißig einzukaufen. Mittlerweile kenne ich alle Preise auswendig und die Großhändler kennen mich mit Namen. Das ich meine Einkäufe selbst quer durch Kasese geschleppt habe hat bei den Einheimischen mächtig Eindruck gemacht. Das weiße nicht in der Lage sind Sachen zu tragen oder körperlich zu arbeiten ist ein weit verbreitetes Vorurteil in Uganda.

Unsere Besucher sind alle wieder abgereist und Lena macht 2 Wochen Urlaub auf Sansibar.


Liebe Grüße vom Ziegenhügel


Baluku Meik

Freitag, 6. April 2012

Neuigkeiten aus der zweiten Heimat Uganda

Hallo liebe Freunde der Ziege,

Ich habe diesen Blogeintrag die vollen 15 Tage herausgezögert, die ich nun schon am Projekt bin. Viel zu glücklich war ich endlich dem Arbeitsleben vor dem Laptop entkommen zu können. An meinem nun letzten Tag hier in Uganda möchte ich aber mit euch meine bisherigen Erfahrungen und Erlebnisse teilen, damit euch dieses wunderbare Land vertrauter wird. Bevor ich beginne müsst ihr wissen, dass ich bereits 2008/2009 als erster Freiwilliger für ein Jahr am Projekt gelebt habe und nun nach drei viel zu langen Jahren wieder zurück in meine zweite Heimat kehre.
Angefangen hat die Odyssee am 21.03. als ich in München einchecken wollte und ich erst noch eine etwas missmutige Münchnerin überzeugen musste, dass die 5 kg Übergewicht für eine guten Zweck sind und ich deswegen keinesfalls etwas zurücklassen konnte. 16 Stunden später kam ich dann in Entebbe/Uganda an. Beim Verlassen des Flugzeuges hätte es mich beinahe umgehauen. Die Luft war im Vergleich zum Allgäu so erdrückend schwül und heiß, dass ich so schnell wie nur möglich nach Kasese ans Projekt fahren wollte, wo das Klima um Welten angenehmer ist. Mein Plan nach Kampala zu fahren, eine Handykarte und einen 250 l Wassertank zu kaufen und zwei Stunden später im Bus zu sitzen gingen nicht wirklich auf. So musste ich erst wieder lernen, dass ich meine Zeitplanung mal drei multiplizieren muss, um für alles gefeit zu sein. Der riesige Tank ging natürlich nicht in den Bus, den ich nehmen wollte und so musste ich eine weitere Nacht warten bis ich mit meinen vier Gepäckstücken und dem Wassertank einen passenden Bus finden konnte. Nach sieben Panoramablick-reichen Stunden im Bus stieg ich an der Kreuzung Kiburara, die zum Projekt führt aus, wo mich auch schon George, unser Schuldirektor, unglaublich warmherzig begrüßte. Bevor wir zum Projekthügel gefahren sind, hat er mich gebeten schön die Augen geschlossen zu halten. Ich muss allerdings gestehen, dass ich es nicht ausgehalten habe und so schon von weitem alles mit offenem Mund bestaunen konnnte. Richtig heftig war es aber dennoch als das Auto vor meinen ehemaligen Zimmer gehalten hat, mit dem ich so viele Erinnerungen verbinde: tolle Gespräche, festliches Essen, Rattenkämpfe...
Nachdem ich gefühlte drei Minutem im Auto rumgeschrien habe, stieg ich aus und umarmte erstmal alle Berge, Felsen, Ziegen, Freunde... Ericana, unser Sozialarbeiter, der neben dem Nachtwächter noch der einzige Mitarbeiter ist, der zu meiner Zeit schon da war, erging es nicht anders. Er wurde über meine genaue Ankunft nicht informiert und brachte kein einziges Wort heraus. Deswegen ging er erstmal in sein Zimmer, um mich dann fünf Minuten später umso heftiger zu umarmen und zu begrüßen. Viel Zeit haben wir jedoch nicht für die Begrüßung verbracht, da viel zu viel Arbeit anstand, bevor Robert Wunderlich und seine Schwester Sigrid nach Deutschland gehen mussten. Ich ging zum Fluss runter, wo Robert gerade bis zu den Knien im Dreck beim Ausheben des Brunnens half. Für viele Ugander ist das ein Bild, das sie leider von Weißen viel zu selten sehen, weswegen sie normalerweise glauben, dass der weiße Mann außer Cheep fahren und Schreibtischarbeiten mit seinen Händen nichts zustande bekommt. Sigird war derweilen die vollen zwei Wochen, die ich am Projekt verbracht habe, mit der Installation eines Tinkwassersystems beschäftigt, was ihr mithilfe von stundenlangen Telefonaten mit ihrem Vater Leopold Wunderlich auch gelang. Für die Fertigstellung dieses Mammutprojektes in nur vier Monaten sind ihnen hier alle unglaublich dankbar und denen, die noch daran mitgewirkt haben.
Es ist wirklich unglaublich zu sehen, was in den letzten drei Jahren hier durch eure Hilfe und besonders die unser ugandischen Freunde alles passiert ist. In meiner Zeit gab es "nur" ein Hauptgebäude, einen Ziegenstall und einen Schweinestall. Heute haben wir zusätzlich ein Stall für die Milchziegen, eine Hühneraufzucht, ein Schulgebäude, eine Garage- und Lagerhalle, einen Geodome, eine Gesundheitsstation, eine Solaranlage und nun auch fliesendes, trinkbares Wasser. Ich weiß nicht wie euch es dabei geht, aber mir wird bei der Aufzählung allein schon schwindelig. Natürlich haben unsere Spenden und Ideen für das Erreichen dieser Ziele beigetragen, aber wenn ich sehe wie unglaublich unsere ugandischen Mitarbeiter hier am Projekt aktiv sind, muss ich wirklich den Hut ziehen. Selbst der LC5, der Ministerpräsident von Kasese, hat unser Projekt in den höchsten Tönen gelobt und wird uns in Zukunft tatkräftig beim Bau einer Straße und dem Anschluss ans öffentliche Stromnetz unterstützen. In Deutschland waren viele skeptisch, darunter auch ich, wie gut die Arbeit am Projekt voran geht und wie motiviert unsere Arbeiter sind. Jetzt wo ich hier bin sind meine Zweifel weitestgehend wie weggeblasen. Natürlich sind hier und dort noch Ecken und Kanten zu sehen, aber alles in allem haben wir hier ein gigantisches Team von engagierten Arbeitern, die das Projekt und unsere gemeinsame Vision so verinnerlicht haben, dass sie selbst sonntags arbeiten und täglich zum "morning meeting" kommen, um ihren Arbeitstag zu strukturieren. Das war vor einem halben Jahr noch nicht in dieser Form denkbar und ist ein Verdienst von Robert und George. So waren auch am letzten Samstag und Sonntag alle versammelt, als Kule Sylvester, unser ugandischer Projektvater, mit ihnen einen Arbeitsplan für das kommende Jahr ausgearbeitet hat. Bis zum Ziegenwochende am 20.04. soll der konkrete Jahresplan mit allen Budgets und Zeitvorgaben stehen, sodass er von uns überarbeitet werden kann und wir Ratschläge geben können. Diese Vorangehensweise ist für alle hier neu und muss sich erst langsam etablieren. Sylvester konnte allerdings alle von den Vorteilen dieses finanziellen und strukturellen Gesamtkonzeptes überzeugen.
Bei all der vielen Arbeit war leider kaum Zeit die einzelnen Projektgruppen zu sehen. Am letzten Freitag und Samstag konnten wir jedoch in einem Rutsch elf Gruppen besuchen und sie über die neusten Aktivitäten am Projekt informieren. Beim Anblick meiner alten "Mamas" ging mir richtig das Herz auf. Solche vor Zufriedenheit lächelnde, dankbare Gesichter können einen nur im Innersten des Herzens berühren und dort eine Flamme enzünden. Ein kräftiges Jubeln war bei allen Gruppen zu hören, als wir die Ernennung des neuen Health Officers (zwischen Krankenschwester und Arzt) Jona bekannt gaben, der bereitwillig 24h/7d Bereitschaft übernimmt. Außerdem haben wir ihre Unterstützung beim Bau des Gesundheitszentrums und der Eröffnungsfeier gewürdigt, indem wir jeder Gruppe ein Ferkel geschenkt haben, das sie am letzten Montag freudestrahlend entgegen genommen haben. Bis die Ferkel allerdings am Projekt waren war ein riesiger Akt. Ich bin mit ein paar Arbeitern zu einem nahe gelegenen Priesterseminar gefahren, wo sie die besten Zuchtschweine haben sollen. Der Hinweg war noch gut schaffbar, aber als wir mit dem Traktor und dem Hänger voller Schweine nachts zurückgefahren sind, habe ich mehr als ein Vater-Unser gebetet. Ich selbst hatte schon Probleme mich bei all den Schlaglöchern auf der Seitenbank des Traktors zu halten, aber unser Ziegenhirte und unser Farmmanager sind auf dem Hänger rumgelaufen und haben versucht die Schweine zu bändigen, die versuchten sich aus den Säcken zu befreien und todesmutig vom fahrenden Fahrzeug zu springen.Gottseidank sind alle, sowohl die Zwei- wie auch die Vierbeiner, wohl auf.
Am Dienstag Abend sind Robert und Sigrid dann nach Entebbe zum Flughafen aufgebrochen, nachdem sie sich mit einem Festschmaus und zahllosen Glückwünschen und Umarmungen verabschiedet hatten. Wir alle sind Robert einem großen Dank verpflichtet, dass er sich die vergangenden Monate so für die Sache aufgerieben hat und sich keine einzige Minute der Ruhe gegönnt hat. Wasinja kuzebo!
Heute ist mein letzter Tag am Projekt, was ich sehr sehr schmerzhaft finde. Ich weiß allerdings, dass dies sicherlich nicht das letzte Mal war, dass ich dieses Projekt und meine Freunde besuche und kann deswegen optimistisch in die Zukunft blicken. Hier habe ich wieder neue Hoffnung gefunden, dass es so viel Gutes auf der Welt gibt und die hohen Ziele, die unser Hilfsprojekt verfolgt, keine Utopien sind, sondern eine wirklichkeitsbezogene Kampfansage an die grausame Armut in diesem Land. Dafür lohnt es sich zu arbeiten, zu diskutieren, zu spenden, zu engagieren.
Ich freue mich schon sehr darauf so viele von euch am kommenden Ziegenwochenende in Heilbronn wieder zu sehen und gemeinsam die Zukunft des Projektes mitzugestalten. Der Leitspruch von "Give a Goat - Africa" ist: "If it is to be, it is up to me." Nach dieser Maxime sollten auch wir in Deutschland leben und arbeiten und zusammen mit unseren ugandischen Freunden, den Freiwilligen vor Ort, Meik Klose und Lena Bauer, und dem Team von "Schenke eine Ziege e.V." die Welt ein bisschen besser machen.

Mit wärmsten Grüßen aus der Heimat,
euer Timo Baluku

Mittwoch, 7. März 2012

Party auf dem Ziegenhügel

Wosibire,

„Krass sind das viele Menschen“ habe ich vor ein paar Tagen gedacht als unsere Projektfamilien auf den Ziegenhügel gekommen sind um die Eröffnung von unserem Health Center zu feiern. Rund 400 Leute waren hier. Die Tage vor der Eröffnung waren super stressig. Zusammen mit unseren einigen Familien wurde das ganze Gelände gereinigt und das Health Center eingerichtet. In den nächsten Tagen bekommen wir noch einige neue Kollegen für die Versorgung von unseren Patienten.

Mit dem Brunnen geht es auch voran. Roberts Schwester Sigi ist zur Zeit am Projekt und hat eine Wasserpumpe aus Deutschland mitgebracht. Unsere Garage ist voll mit Wasserleitungen und Kabeln für den Brunnen. Wenn die Jungs weiter so schnell graben haben wir in wenigen Wochen unser eigenes Trinkwasser und müssen nicht mehr alles aus dem Fluss holen.


Liebe Grüße

Meik

Donnerstag, 23. Februar 2012

Der Countdown läuft!

Ein herzliches Hallo an euch alle aus Uganda!

Seit nun eineinhalb Wochen sind der Reporter Lennart und sein Bruder Gerrit hier am Projekt. Sie haben uns einige Tage lang begleitet, unglaublich viele Tonaufnahmen über unsere Eindrücke und Arbeiten am Projekt gemacht und geschätzte 15000 Bilder geschossen.
Wann der Bericht gesendet wird erfahrt ihr natürlich in kürze über den Blog erfahren.
Abgesehen von der Arbeit haben wir natürlich auch jede Menge Spaß und unternehmen einige Ausflüge.
Außerdem laufen die letzten Vorbereitungen für die große Eröffnung des health centers auf Hochtouren.Es wird eine ziemlich große Feier, denn über 400 Gäste werden erwartet, unter anderem auch wichtige Politiker aus Uganda. Alle Mitarbeiter helfen mit, damit dieses Fest ein voller Erfolg wird und auch die Projektfamilien sind mit dabei, um den Bereich um das center zu säubern und schön herzurichten.
Neben den Arbeiten am health centre haben nun auch die Arbeiten für das nächste große Ziegenprojet begonnen: Der Brunnen. Alle Materiealien wurden bereits angeliefert und in einigen Wochen werden wir endlich fließendes Wasser am Projekt haben.
Der Brunnen wird glauben wir ganz schön viel verbessern und viele kleine Projekte ermöglichen, die gerade noch sehr schwer umzusetzen sind.
Vor zwei Tagen kamen dann auch unsere neuen Besucher an: Sigi und Morten. Sie haben viele Sachen für das Projekt aus Deutschland mitgebracht, unter anderem auch die Wasserpumpe, die den Brunnen zum Laufen bringen wird.
So viel zur aktuellen Situation vor Ort, bald erfahrt ihr mehr über den Brunnen, die Eröffnung und natürlich noch viel mehr.

Liebe Grüße, Lena und Meik

Donnerstag, 2. Februar 2012

Besucher über Besucher

Hallo ihr alle in Deutschland!
Es tut sich viel am Projekt und die Veränderungen sind bereits jetzt spürbar. Endlich ist wieder Ruhe eingekehrt, denn in die letzten Tage und Wochen ging es drunter und drüber und etliche Besucher tummelten sich am Projekt. Zuerst bin ich, die neue Freiwillige am Projekt angekommen, und lebe mich seither mehr und mehr ein. Schon wenige Tage später kam der Sänger Johnny Strange von Culcha Candela wegen seinem afrikanischen Hilfsprojekt „Africa Rise“. Zusammen mit zwei Vereinsmitgliedern und seinem ugandischem Onkel hatten wir ein paar sehr schöne Tage am Projekt und schlossen eine Partnerschaft zwischen „GaG“ und „Africa Rise“. Bereits am letzten Tag dieses Besuches kam Vanessa an, da sie wegen der „goldenen Bild der Frau“ hier vor Ort gefilmt werden sollte. Das Filmteam lies auch nicht lange auf sich warten und landete einige Tage später in Entebbe. Gemeinsam mit ihnen hatten wir drei unglaublich witzige, ereignisreiche und schöne Filmtage, besuchten viele Familien, sahen Löwen im Nationalpark und filmten schöne Stunden am Projekt. Kurz davor war Meik mit 200 Küken aus Kampala zurückgekehrt, die sich nun prächtig entwickeln und in wenigen Wochen bereits verkauft werden können.
Ich für meinen Teil fühle mich von Tag zu Tag heimischer, halte English Workshops bei den Familien, helfe in der Schule und überarbeite die Workshops.
Als nächstes wollen Maik und ich uns noch um die Bienen kümmern, damit hoffentlich schon bald Honig geerntet und verkauft werden kann. Außerdem ist vor wenigen Tagen das allererste Milchziegenbaby unserer Milchziegenzucht auf die Welt gekommen. Es bringt gute 500g auf die Waage, ist Kerngesund und wir freuen uns hier vor Ort alle riesig über diesen Nachwuchs.
Wie ihr seht gibt es viel zu erzählen und die Ereignisse überschlagen sich regelrecht.
Schon in 8 Tagen werden der Radioreporter Lennart und sein Bruder am Projekt ankommen und uns 3 Wochen Begleiten und einige Aufnahmen zu machen.

Viele liebe Grüße aus dem heißen Afrika,
Lena & Meik

Montag, 9. Januar 2012

Großes Treffen auf dem Ziegenhügel

Am Samstag hatten wir viel Besuch auf unserem Ziegenhügel. Die Leiter von unseren 12 Workshopgruppen kamen zum „Chairman-Meeting“, um sich untereinander auszutauschen und um unsere Farm zu besichtigen. Meine ugandischen Kollegen erklärten den „Chairmans“ die Vorteile von unserer neuen Mikro-Krankenversicherung, den Mikrokrediten und von unserer Schule. Von Robert Wunderlich gab es die neusten Informationen aus Deutschland.
Unser Farmmanager nutzte die Gelegenheit und warb direkt einige Helfer für die anstehende Maisernte.

Ansonsten gibt es wie immer viel zu tun. Die Kaffeepflanzen möchten vom Unkraut befreit werden, der Mais ist reif und der Trecker muss für die nächste Saison fit gemacht werden.

Liebe Grüße aus Uganda

Meik

Sonntag, 1. Januar 2012

2012 !

Hallo zusammen!

Ein frohes neues Jahr 2012 wünschen wir euch aus Uganda! Da Meik gerade mit seiner Familie unterwegs ist durfte ich gestern alleine mit unseren Mitarbeitern den letzten Abend im Jahr 2011 genießen! Wir haben zusammengesessen, Reis, Fleisch, Tomaten und natürlich das traditionelle Cassavabrot gegessen und Fotos und Filme aus Deutschland und Uganda angeschaut, erzählt und uns an den Lagerfeuern auf den Nachbarhügeln erfreut.

So hatten wir also eine kleine Party in das neue Jahr 2012 hinein!

Ja was wird uns das Jahr bringen? Schwer zu sagen. Sicher ist, dass die kleine Krankenstation fertiggestellt und den Betrieb aufnehmen wird, die Trainings bei unseren Familien weitergehen werden und die Farm komplett auf eigenen Beinen stehen wird.

Wir werden sehen. Es ist viel geplant und wir halten euch auf dem Laufenden!

Liebe Grüße in die Heimat,

Robert