Freitag, 30. September 2011

plätscherplätscher, jupidu!

Wir haben seit dem Wochenende zwei stolze Schweine-Mütter mehr. Insgesamt sind es jetzt 13 Ferkelchen, die fröhlich durch die Gitterstäbe von einer liegenden Sau zur anderen wackeln um sich immer diejenige auszusuchen, wo die Milch grad am besten schmeckt. Wenn ich alles richtig verstanden hab kommen jetzt demnächst noch zwei Würfe. Der Schweinestall ist soweit komplett fertig, aber bei den hinteren Ställen muss man noch warten bis der Beton getrocknet ist, bis die Tiere umziehen können.

Die fünf neuen Perlhühner, die wir einem Bauern aus der Gegend abgekauft haben sind noch nicht ganz ausgewachsen, deshalb haben wir sie erstmal von den alten Tieren getrennt, damit die sich nicht gegenseitig zerfleischen. Gleichzeitig mit den neuen Perlhühnern haben wir die Brutmaschine mit 80 neuen Eiern bestückt, die in ca. 2 Wochen schlüpfen sollen. Wir sind gespannt...

Ach, das wichtigste hätte ich fast vergessen: Zu unser aller Verblüffung und großen Freude ist heute zum ersten mal seit mehreren Wochen unser großer Wassertank wieder voll! Lasst uns deshalb gleich ein Fest zu ehren der örtlichen Wasserversorgung feiern, denn wir wissen nicht, wann das das nächste mal passieren wird....

Und NOCH eine tolle Nachricht: Wir haben Honig geerntet. Meik und ein Imker von hier haben nach vielen Stunden Arbeit und mehreren Stichen (Meiks Hand sieht aus, als hätte sie jemand aufgeblasen) ganze fünf Gläser leckeren Honig geerntet, von dem sich die Volunteers gleich zwei gekauft haben.

Soviel von unserem Berg, bis nächste Woche. Mit afrikanischen Grüßen, eure Volunteers

Donnerstag, 22. September 2011

Heute in Protokollform

TOP 1: Küken

TOP 2: Wetter

TOP 3: Health Office

TOP 4: Abendliche Meetings

TOP 5: Schweinestall

(Das ist übrigens ein Ranking nach Interessantheitsgrad der Themen, falls es euch nicht aufgefallen ist)

Zu TOP 1: Die Viecher kriegen langsam Federn. (Ich bin Hühnern gegenüber negativer eingestellt, seit die Biester mir gestern mein Ciapatti geklaut haben)

Zu TOP 2: Es ist die letzten Tage so unglaublich warm, dass wir uns nicht mehr wirklich raustrauen. Zum Glück hat unser Zimmer einen Betonboden an den man sich schmiegen kann um ein wenig abzukühlen. Es ist schrecklich gewöhnungsbedürftig, dass man sich nicht einfach ein paar Eiswürfel ins Trinken machen kann, oder ne kalte Cola ausm Kühlschrank trinken kann. Aber immerhin ist es abends so ab 18.00 Uhr angenehm windig und auch nicht mehr so heiß. Das ist die schönste Zeit des Tages

Zu TOP 3: „It has reached the state of roofing.“ Das haben wir in den letzten Meetings oft gehört und seit ein paar Tagen sieht man das auch. Die Bauarbeiter haben angefangen die Wellblechstücke auf dem Dachgerüst zu verlegen. Zwei von vier Seiten sind schon fertig. Das geht jetzt rucki-zucki.

Zu TOP 4: Wir haben abendliche Meetings eingeführt. (Eigentlich so uuuungefähr gegen 19.00 Uhr, aber wenn mal jemand zu spät... oder gar nicht kommt ist das ja auch kein Drama...) Das ist ein kurzes Treffen für die Volunteers, den Farm Manager, den Sozialarbeiter und unseren Chef, bei dem wir besprechen, was wir heute gemacht haben und was der Plan für morgen ist.

Zu TOP 5: So schnell kann man gar nicht gucken, wie die hier den Schweinestall umbauen. Eine Sau ist mit ihren zwei Ferkeln asugezogen und wohnt zur Zeit unter freiem Himmel, damit die Bauarbeiter nicht um die Schweine herumbauen müssen. Ich hoffe nur, die Säue warten mit dem Kinderkriegen bist der Stall fertig ist. Wie viele von Ihnen jetzt wirklich schwanger sind kann ich euch leider nicht sagen, denn von denen, die sich mit den Tieren auskennen bekommt man in ein und demselben Atemzug gesagt, dass 3 Säue, 4 von den Tieren, 5 Stück schwanger sind. Also... lassen wir uns überraschen.

Mittwoch, 14. September 2011

Die Küken...

... schlüpften pünktlich. 19 Stück waren es und sind es noch immer. Ziemlich süße Dinger. Ein paar sind schwarz, ein paar gelb, ein paar braun und ein paar gescheckt. Die Tummeln sich jetzt in einem seperaten Käfig (bestehend aus einer durch Karton und Ziegelsteine abgegrenzten Fläche) im Hühnerstall. Solang sie da drin sind haben die Hühner Hausverbot. Ist aber nicht weiter schlimm. Die finden es draußen eh besser.

Nicht nur bei den Hühnern werden Nachwuchs-Partys gefeiert. Auch drei der Schweine bereiten sich darauf vor die Welt mit ihren Sprösslingen zu beschenken. Darauf freut sich glaube ich keiner so sehr, wie Johanna und ich.

Wilson, unser neuer Health Officer, ist ein echt cooler Typ. Er denkt immer mit, ist total angagiert und sehr freundlich. Bei den Meetings bringt er interessante Denkanstöße, auch wenn es nicht sein Arbeitsgebiet ist. Wir sind sehr froh, dass er jetzt hier ist.

Das Auto hier am Projekt funktioniert wieder. Applaus. Aber die Straßen hier provozieren die Gesundheit des Fahrzeugs trotzdem immens. Das ist auch der Grund warum wir uns gestern mit dem Politiker getroffen haben, der uns, was Infrastruktur und Wasserversorgung hier am Projekt angeht, einige Versprechen gegeben hat. Er war sehr höflich und hat uns versichert, dass der Straßenbau Ende Oktober beginnen soll und dass mit dem Verlegen der Wasserleitungen schon begonnen wurde. Ob das nur leere Versprechen sind wird sich noch herausstellen, aber wir hoffen auf das Beste.

Des Weiteren:

Wetter is super.

Essen is gut.

Johanna und ich haben Flöhe.

Meik nicht.

Das wars.

Bis nächste Woche.

Donnerstag, 8. September 2011

Hello. How are you? I am fine.

Das ist nun mein erster Blogeintrag.

Am Sonntag um ca 4.00 Uhr Nachts Ortszeit bin ich in Entebbe angekommen. Die ersten Tage sind vollgestopft und total überfüllt an Eindrücken. In der kurzen Zeit hab ich so viel gesehen, gehört, gerochen, geschmeckt und gefühlt (physisch und emotional), dass es sich in keinen Roman packen lassen würde. Deshalb komme ich gleich zu der Frage, die euch, wie immer, brennend interessiert: Was ist so los, hier oben auf dem Berg?

Wir erwarten Küken. 50 Stück sollten es sein, die am Freitag unserer deutschen Brutmaschiene entschlüpfen. Meik und ich haben vorgestern mit einer Taschenlampe bei einigen Eiern Ultraschall simuliert und haben leider festegestellt, dass mehrere Eier entweder ganz leer sind, oder die Küken darin in den ersten Tagen gestorben sind. Aber wir hoffen das Beste. Und je mehr Küken morgen schlüpfen, desto besser. Immerhin ist es im Moment unser Plan eine Hühnerzucht aufzubauen. Wir würden, wenn alles so läuft, wie wir es uns vorstellen, bald neue Eier für die Brutmaschiene kaufen damit wir sie in naher Zukunft mit Eiern unserer eigenen Hühner bestücken können.

Gestern hat es gewittert. Die ugandische Landschaft in Verbindung mit einem dunkelgrauen Himmel, hellen Blitzen, und dem lauten Donnergrollen ist einfach atemberaubend... und schön. Sowas muss man erlebt haben. Auf jeden Fall waren die Wege ums Projekt so vermatscht, dass man mit Motorrad und Auto nicht mehr hochkommt. Zum Glück haben wir alle zwei Beine und genug Ausdauer (manche mehr, manche weniger...) um den Berg zu erklimmen, der auch bei Nacht gut zu finden ist.

Wusstet ihr, dass Schweine alles fressen? Ich mein, ich hab das auch schon oft gehört, aber was wir hier alles in den Schweineeimer werfen überrascht mich echt jedesmal aufs Neue. Avokadokerne? Wirklich? Wenn die Avokadokerne zerbeißen können, dann will ich nicht, dass ein Schwein mich ausversehen (oder absichtlich) für etwas Essbares hält...

Was die Gruppen betrifft, so gibt es viel Organisatorisches mit den neuen Workshop-Gruppen zu erledigung. Die Erledigung dieser Aufgaben wird jetzt erstmal meine Aufgabe sein. Also hör ich jetzt hier auf und mach mich an die Arbeit. Cheers!

Eure Selma (Meik und Johanna)